Keine Barrierefreiheit erreicht

Perlach/Ramersdorf · Reine Kosmetik

Perlach/Ramersdorf · Seit Jahren fordert der Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach immer wieder die Barrierefreiheit am S-Bahnhof Perlach. Doch es tut sich wenig. Die plötzliche Aktivität der Bahn zum Jahresende wird nur kleine kosmetische Verbesserungen bringen, aber keinerlei Barrierefreiheit. Planungen für große Veränderungen bleiben im Dschungel der Zuständigkeiten hängen.

Auf dem Wartegleis: S-Bahnhof Perlach

Hoffnung gaben im Sommer die vorgestellten Pläne von Nikolaus Beiler, dessen Ideen für sein zirka 13.000 Quadratmeter großes Bahngelände von Gastronomie über Kinderkrippe bis hin zur Ansiedelung eines Supermarkts gehen. Nach dem Infoabend stimmte das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie (StMWIVT) einem vorgeschlagenen Planungsgespräch über die Ausbaumöglichkeiten zu. Teilnehmen sollen Vertreter der Deutschen Bahn (DB), der Stadt (Planungsreferat), des Freistaats Bayern (StMWIVT) und der Privatinvestor sowie Landtagsabgeordneter Markus Blume (CSU), der in Perlach wohnt. Auch der Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf Perlach will teilnehmen. Der Termin von Anfang Dezember wurde vom Planungsreferat wegen Arbeitsüberlastung der Zuständigen abgesagt. Ein weiterer steht aus. Immerhin soll aus der derzeit brach ­liegenden Baustelle auf dem Bahnsteig ein zusätzliches Wartehäuschen werden, weiß der Perlacher Bahnhofspate Thomas Kauer. Die Arbeiten wurden vom Einbruch des Winters unterbrochen.

Auch prüfe die Bahn aktuell, ob darin dann ein Fahrscheinautomat aufgestellt werden kann, damit Fahrscheinkäufer nicht im Regen stehen und der Automat feuchte Geldscheine nicht mehr annimmt. Die Infovitrinen sollen bei wärmeren Temperaturen repariert werden und die Entwässerung der Bahnsteigsunterführung wird überprüft und instandgesetzt, teilt die DB Station & Service AG mit. Hier hatte im Spätherbst Wasser gestanden bzw. war die Treppenstufen runter gelaufen. Die kaputten Telefone würden nicht ersetzt. Das beantragte Bus-Wartehäuschen wurde wegen ungeklärter Eigentumsrechte an der Fläche zurückgestellt. Beantwortete die DB dem Bahnhofspaten diese Fragen, so zeigt sie sich beim mangelnden Winterdienst auf dem Bahnsteig nicht zuständig. »Insgesamt gewinne ich immer mehr den Eindruck, dass die undurchschaubare Teilung der Zuständigkeiten für ein und denselben Bahnhof bzw. den gesamten Bahnbetrieb wesentlich mitverantwortlich ist für das Chaos, das wir im Zeichen der Bahn immer wieder erleben«, schüttelt Kauer den Kopf.

Boschert

Artikel vom 12.01.2011
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