Klaus Seidl ist für uns der Weihnachtsengel 2010

Perlach · »Ganzjahres-Engel«

Irene Hesse freut sich mit Klaus Seidl über seinen Weihnachtsengel 2010 und ­einen pep-Gutschein.  	Foto: Ka

Irene Hesse freut sich mit Klaus Seidl über seinen Weihnachtsengel 2010 und ­einen pep-Gutschein. Foto: Ka

Perlach · »Mir geht es gut, wenn ich helfen kann«, sagt Klaus Seidl – und das glaubt man dem freundlichen Mann mit dem netten Lächeln sofort. »Er ist wirklich ein Engel, nicht nur ein Weihnachtsengel«, stellt seine Nachbarin Irene Hesse fest. Sie hat den Hausmeister ihrer Wohnanlage für die gleichnamige Aktion des »Südost-Kurier« vorgeschlagen. »Ich freue mich riesig, dass er ausgewählt wurde, er hat es wirklich verdient«, so die Bewohnerin der Anlage in der Kurt-Eisner-Straße 9 mit einem strahlenden Blick auf »ihren« ganz besonderen Weihnachtsengel.

Menschen wie ihn sucht und findet der »Südost-Kurier« seit einigen Jahren immer in der Vorweihnachtszeit, um sie für ihren stetigen, stillen und für sie selbstverständlichen Einsatz im Dienste ihrer Mitmenschen zu ehren. Belohnt wird der Weihnachtsengel mit einem 100-Euro-Einkaufsgutschein vom Einkaufs-Center pep in Neuperlach und mit einem wunderschönen »echten« Engel, den die Firma Pflanzen Kölle für diese Aktion auch wieder zur Verfügung gestellt hat. Auch in diesem Jahr nun gingen beim »Südost-Kurier« viele nette Hinweise auf engagierte Menschen ein, die nicht im Rampenlicht stehend einfach allzeit für die anderen da sind.

Die Wahl der Redaktion fiel diesmal auf den Neuperlacher Hausmeister Klaus Seidl, weil er dem Begriff Nachbarschaftshilfe auf seine Art Leben verleiht. Davon weiß Irene Hesse zu berichten. Seit 17 Jahren kennt und schätzt sie den immer ausgeglichenen und ruhigen Klaus Seidl. So lange ist der 51-Jährige schon Hausmeister für fünf Häuser in der Kurt-Eisner-Straße und zwei weitere in der Therese-Giehse-Allee. Für insgesamt 100 Wohn­einheiten ist der gelernte Karosseriebauer zuständig. Doch er bringt weit mehr als sein handwerkliches Geschick mit, wenn es um tropfende Wasserhähne oder Probleme mit der Heizung oder auch um die liebevoll gepflegten und gehegten Grünflächen rund um die von ihm betreuten Häuser geht.

»Er ist in jeder Situation so hilfsbereit«, schwärmt Irene Hesse und erinnert sich nicht nur an Tipps für den klemmenden Rückwärtsgang bei ihrem Auto. Sondern auch an zwischenmenschliche Wärme, auch und gerade für die älteren Bewohner der Anlage. Klaus Seidl tut nämlich aus tiefster Überzeugung und innerer Leidenschaft etwas, das heutzutage in der Hektik des Alltags gar nicht mehr so häufig anzutreffen ist: Er nimmt seine Mitmenschen ganzheitlich wahr und ist einfach gerne für sie da, wenn er sieht, dass sie Unterstützung oder einfach nur mal ein nettes Lächeln oder ein paar freundliche Worte zwischendurch brauchen. »Meine Senioren«, sagt er mit einem warmen Lächeln, wenn er von den älteren Bewohnern der Wohnanlagen spricht. Dort herrscht nicht zuletzt dank des guten Geistes von Klaus Seidl ein fast familiäres, entspanntes Verhältnis unter den Menschen aller Generationen. Der Hausmeister schafft mit seiner selbstverständlichen Hilfsbereitschaft sowie seiner offenen und freundlichen Art gegenüber jedermann eine ganz besondere Wohlfühl-Atmosphäre inmitten der Großstadt. Hier wird nicht anonym gelebt, sondern im besten und wohlwollenden Sinne aufeinander geschaut.

Man kümmert sich noch umeinander, so wie man das vom Leben auf dem Land kennt. Diese spontane Hilfsbereitschaft in allen Lebenslagen habe er wohl von seinem Vater, meint denn auch der engagierte Hausmeister Seidl schlicht. Denn die Werkstatt des niederbayerischen Schreinermeisters habe immer allen Dorfbewohnern offen gestanden, wenn sie Probleme hatten, erinnert sich Klaus Seidl noch heute. Sein Vater hat ihm damit vorgelebt, dass es ganz einfach zum Leben dazu gehöre, für andere Menschen eine allzeit offene Tür für jedermann zu haben, für andere schnell und unkompliziert da zu sein, wenn sie Hilfe brauchen. So verwundert es auch nicht, dass die erwachsenen Kinder von Klaus Seidl schon mal beim Vater in fernen Urlaubsgefilden anrufen, weil ein Hausbewohner eben gerade ein akutes Problem hat. Apropos Ferne: Die Familie Seidl unterstützt auch nach Kräften das Projekt »Hand in Hand für Uganda e. V.« Hilfe für den Nächsten hört für den engagierten Hausmeister, der sich schon immer gewünscht hat, ein Dienstleister in des Wortes wahrster Bedeutung zu sein, eben nicht vor der eigenen Haustür auf.

»Das Wichtigste waren für mich immer die Menschen, einfach für sie da zu sein«, sagt Klaus Seidl. Eine tiefer ins Herz gehende Botschaft für mehr praktizierte Nächstenliebe kann der freundliche »Weihnachtsengel 2010« den Menschen zum bevorstehenden Fest eigentlich gar nicht mit auf den Weg geben.

Ka

Artikel vom 21.12.2010
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