Weniger Einbrüche, dafür mehr Verkehrsunfälle und Sexualdelikte

Perlach/Ramersdorf · Hohe Aufklärungsrate der Polizei

Perlach/Ramersdorf · Die Perlacher können relativ ruhig schlafen, was die Kriminalitäts- und Verkehrslage im 16. Stadtbezirk angeht. Bernhard Konrad, der Leiter der Polizeiinspektion 24, die für 80.000 Menschen im 16. Stadtbezirk zuständig ist, berichtete auf der jüngsten Bürgerversammlung, dass die Polizei viele Straftäter dank Tipps von Bürgern erwischt hat.

Dennoch sieht die Kriminalitätsstatistik nicht nur rosig aus. Zwar gab es in der Zeit vom 1. Januar bis Oktober 2010 nur einen Mord, der zudem aufgeklärt werden konnte, aber die Zahl der Sexualdelikte stieg deutlich von 19 im Vorjahr auf nun 32. Dabei konnte der so genannte »Elsenheim-Täter« festgenommen werden: Der 40-jährige Kraftfahrer aus Vaterstetten hat innerhalb der letzten fünf Jahre einige Frauen sexuell belästigt oder sogar vergewaltigt. Sechs Mal schlug er auch im 16. Stadtbezirk zu – und hatte es leicht: Da die Opfer Musik mit Kopfhörern hörten, bemerkten sie nicht, wie sich der Täter ihnen näherte.

Aufmerksam sein

Daher appellierte Konrad, seine Umgebung wahrzunehmen und auf Ungewöhnliches oder Verdächtiges zu achten. »Rufen Sie bei der Polizei an, wenn Sie Personen bemerken, die ihnen verdächtig vorkommen. Lieber eine Kontrolle umsonst als gar keine«, betonte der Polizeiobermeister.

Viele Einbrüche (insgesamt 188 statt 190 im Vorjahr) konnte die Polizei dank aufmerksamer Bürger aufklären. Die Einbrüche in Büros, Lager und Keller nahmen ab, die in Briefkästen und Spinde zu. Auch zwei Raubdelikte mehr als letztes Jahr gab es. Rückgängig seien Trickdiebstähle gegenüber Senioren – 2010 waren es 14, im Jahr zuvor 20 – und Fahrraddiebstähle (179 statt 197). Die Zahl der Brandfälle sank ebenfalls von 24 in 2009 auf 13 in 2010. Ein Brandstifter konnte auf frischer Tat ertappt und festgenommen werden, dank des Hinweises eines Bürgers.

»Bei den Aggressionsdelikten, bei denen mindestens zwei Tatverdächtige jünger als 21 Jahre sind, liegen wir mit 15 deutlich unter Vorjahresniveau, nämlich neun Fälle weniger«, berichtete Konrad. Stark zurück gingen auch Diebstähle von Autokennzeichen, Autoteilen oder des gesamten Fahrzeugs (135 statt 194). »Andere Städte mit ähnlichen Strukturen würden sich um diese Zahlen reißen«, sagte Konrad. Allerdings schlügen noch immer organisierte Tätergruppen in ganz München, vornehmlich in Tiefgaragen, zu, um fest eingebaute Navigationsgeräte zu stehlen.

Weniger erfreulich ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Stadtbezirk. Sie stieg von 1034 auf 1047. Zwar gab es keinen Toten, aber insgesamt 157 Verletzte. Auch wurden 140 Autofahrer alkoholisiert aus dem Verkehr gezogen. Unerfreulich ist auch die Entwicklung von Schulwegunfällen, die um sechs auf insgesamt acht stiegen. Ursache waren oft Fehler, zum Teil der Eltern. Konrads Fazit: »Unsere Erfolge hängen von Ihrer Aufmerksamkeit ab.«

aha

Artikel vom 01.12.2010
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