Veröffentlicht am 06.11.2025 15:16

Arbeitgebertreue beginnt nach sechs Jahren

Treue zum eigenen Arbeitgeber bildet sich erst nach sechs Jahren Unternehmenszugehörigkeit. So lautet die Einschätzung derjenigen, die es wissen müssen – der Beschäftigten selbst. Hintergrund: Eine aktuelle und repräsentative Studie der Arbeitgeber-Vergleichsplattform kununu befasst sich mit der Bindung von Mitarbeitenden an ihre Unternehmen. Für diese wurden mehr als 1.000 Arbeitnehmer:innen dazu befragt, wie sie zum Thema Arbeitgeberloyalität stehen. Demnach braucht es aus Sicht der Befragten im Durchschnitt 6,2 Jahre, bis Mitarbeitende wirkliche Arbeitgebertreue entwickeln. Insgesamt schätzen 75 Prozent der Befragten ihre eigene emotionale Verbundenheit in diesem Kontext jetzt schon als sehr stark (21 Prozent) oder eher stark (54 Prozent) ein.

Hohe Weiterempfehlungsquote

Auch auf die Frage, wie sich Loyalität zum eigenen Unternehmen im Verhalten ausdrückt, gibt die kununu-Erhebung deutliche Antworten. So können sich 71 Prozent aller Beschäftigten und 82 Prozent derjenigen, die sich selbst als loyal bezeichnen, nach aktuellem Stand der Dinge vorstellen, bis zur Rente in ihrem aktuellen Unternehmen zu bleiben. Darüber hinaus empfehlen zwei Drittel aller Teilnehmenden ihren Arbeitgeber auf Nachfrage gerne weiter. Noch größer ist die Weiterempfehlungsquote unter den loyalen Mitarbeitenden: Von ihnen würden sich mehr als drei Viertel (78 Prozent) für ihr Unternehmen aussprechen. Wenn es um die Definition von Arbeitgebertreue geht, kommen gemäß der Mitarbeitersicht mehrere Kriterien ins Spiel.

So werten 59 Prozent aller Befragten eine langjährige Betriebszugehörigkeit als zentrales Merkmal für Arbeitgebertreue. Darüber hinaus zählen viele Befragte eine emotionale Bindung zum Unternehmen (36 Prozent), den freiwilligen Einsatz über das Geforderte hinaus (34 Prozent) sowie die Loyalität zur Führungskraft (31 Prozent) dazu. Etwas weniger hoch im Kurs: die Identifikation mit Produkten oder Unternehmenswerten. Diese nennt nur etwas mehr als jede:r Vierte (28 Prozent) als Treuefaktor.

Allgemein hohe Loyalitätswerte hin oder her – in den letzten 12 Monaten stand sie bei vielen Beschäftigten auch auf der Kippe.

Führungskraft spielt große Rolle

Das jedenfalls gaben immerhin 38 Prozent der Befragten an. Die Gründe dafür sind vielfältig, liegen in den meisten Fällen aber in der Beziehung zur Führungskraft. 54  Prozent derjenigen, die eine bröckelnde Loyalität verspürten, nennen beispielsweise fehlende oder schlechte Kommunikation als Hauptursache für derartige Loyalitätskrisen in ihrem Arbeitsleben.

Auf den weiteren Plätzen folgen problematische Führungsentscheidungen (48 Prozent), allgemeine Führungsschwächen (41 Prozent) sowie als unfair empfundene Personalmaßnahmen (ebenfalls 41 Prozent).

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