Veröffentlicht am 15.02.2016 10:42

Pumpversuche am Bohrfeld

So sah es bei den Pumpversuchen am ersten Bohrfeld aus. (Foto: SWM)
So sah es bei den Pumpversuchen am ersten Bohrfeld aus. (Foto: SWM)
So sah es bei den Pumpversuchen am ersten Bohrfeld aus. (Foto: SWM)
So sah es bei den Pumpversuchen am ersten Bohrfeld aus. (Foto: SWM)
So sah es bei den Pumpversuchen am ersten Bohrfeld aus. (Foto: SWM)

Aus dem Bohrloch für die neue Geothermieanlage in Freiham treten Dunstschwaden aus und es riecht seltsam. Dieses Szenario könnte sich derzeit tatsächlich am zweiten Bohrplatz nahe der Baustelle für die Grundschule ereignen. Sorgen brauchen sich die Bürger aber nicht zu machen. Es handelt sich lediglich um harmlosen Wasserdampf und um den nicht gesundheitsgefährdenden Geruch natürlichen Thermalwassers. Nachdem an der zweiten Bohrstelle vor kurzem in rund 2500 Metern die Soll-Tiefe erreicht wurde, sollen jetzt Pumpversuche zeigen, ob das Thermalwasser auch die erhoffte Qualität und Ergiebigkeit aufweist. „Dabei kann es zum Austritt von Wasserdampf am Bohrplatz kommen, möglicherweise auch zu kurzzeitigen Geruchsbelästigungen“, heißt es in einem Schreiben der Stadtwerke. Insgesamt sind vier Pumpversuche geplant. „Verlaufen sie positiv, wird die Bohrung hier abgeschlossen.“

80 Grad heißes Wasser

Vor fünf Monaten haben die Bohrarbeiten für die Geothermieanlage begonnen. Im Gewerbegebiet Freiham wurden immer neue mit teuren Industriediamanten bestückte Bohrköpfe wochenlang in die Tiefe getrieben. In 2500 Metern stießen die Ingenieure dann auf das erwartete riesige Heißwasservorkommen. Das Wasser hat eine Wärme von über 80 Grad Celsius. Damit möchten die Stadtwerke München (SWM) bereits in diesem Jahr damit beginnen, den neuen Stadtteil Freiham sowie benachbarte Gebiete umweltfreundlich zu beheizen. Das ist auch für die Umwelt gut, denn das bedeutet, dass bis zu 22.500 Tonnen Kohlendioxid im Jahr eingespart werden können.

Nachdem die Förderbohrung, bei der später das heiße Wasser mit über 80 Litern pro Sekunde an die Oberfläche gepumpt werden soll, beendet war, starteten rund drei Kilometer weiter nördlich am Moosschwaiger Weg die Bohrarbeiten für die sogenannte Injektionsbohrung. Hier soll später das Thermalwasser, dem die Wärme entzogen worden war, wieder in den Untergrund zurück geleitet werden. Die Geothermieanlage in Freiham ist der erste Baustein zur Fernwärme-Vision der SWM. Ziel ist, dass München bis 2040 die erste deutsche Großstadt wird, in der Fernwärme zu 100 Prozent aus regenerativen Energien gewonnen wird. Den Hauptanteil dazu soll die Geothermie liefern. Verschiedene Delegationen waren im Rahmen der Bohrversuche nach Freiham gekommen, um sich Hintergründe und Technik der Geothermie vor Ort erklären zu lassen. Zuletzt hatte beispielsweise die Bayerische Ingenieurekammer-Bau für Oberbayern zu einer Exkursion mit Besichtigung und Fachvorträgen eingeladen, um diese zukunftsweisende Technik vorzustellen.

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