Veröffentlicht am 20.11.2014 15:20

Jeder hat ein Recht auf Bildung

Die Vorstände der Raiffeisenbank München-Süd eG und die Vertreter der ISuS-Schule bei der Spendenübergabe (von links): Werner Nottensteiner (Bankvorstand), Reza Karimitari (ISuS), Anita Michalski (ISuS), Schüler, Miriam Herrmann (Schulleiterin), Heinz Schneider (Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank), Reinhard Andres (Bankvorstand). (Foto: pi)
Die Vorstände der Raiffeisenbank München-Süd eG und die Vertreter der ISuS-Schule bei der Spendenübergabe (von links): Werner Nottensteiner (Bankvorstand), Reza Karimitari (ISuS), Anita Michalski (ISuS), Schüler, Miriam Herrmann (Schulleiterin), Heinz Schneider (Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank), Reinhard Andres (Bankvorstand). (Foto: pi)
Die Vorstände der Raiffeisenbank München-Süd eG und die Vertreter der ISuS-Schule bei der Spendenübergabe (von links): Werner Nottensteiner (Bankvorstand), Reza Karimitari (ISuS), Anita Michalski (ISuS), Schüler, Miriam Herrmann (Schulleiterin), Heinz Schneider (Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank), Reinhard Andres (Bankvorstand). (Foto: pi)
Die Vorstände der Raiffeisenbank München-Süd eG und die Vertreter der ISuS-Schule bei der Spendenübergabe (von links): Werner Nottensteiner (Bankvorstand), Reza Karimitari (ISuS), Anita Michalski (ISuS), Schüler, Miriam Herrmann (Schulleiterin), Heinz Schneider (Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank), Reinhard Andres (Bankvorstand). (Foto: pi)
Die Vorstände der Raiffeisenbank München-Süd eG und die Vertreter der ISuS-Schule bei der Spendenübergabe (von links): Werner Nottensteiner (Bankvorstand), Reza Karimitari (ISuS), Anita Michalski (ISuS), Schüler, Miriam Herrmann (Schulleiterin), Heinz Schneider (Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank), Reinhard Andres (Bankvorstand). (Foto: pi)

Seit fünf Jahren lädt die Raiffeisenbank München-Süd eG ihre Mitglieder im Herbst in den Hubertussaal im Schloss Nymphenburg ein. Der Erlös der Veranstaltung kommt immer einer gemeinnützigen Organisation zu Gute. In diesem Jahr überreichte die Bank einen Spendenscheck in Höhe von 5.000 Euro an die ISuS-Schule, einer Tochter der SchlaU-Schule.

ISuS steht für „Integration durch Sofortbeschulung und Stabilisierung“. Die ISuS-Schule wurde vor zwei Jahren gegründet. Ziel ist es, junge Flüchtlinge unmittelbar nach der Ankunft in Deutschland zu unterrichten und zu betreuen. Viele junge Flüchtlinge sind ohne Eltern bzw. Familie auf der Flucht und oft schwer traumatisiert. Dazu kommt, dass sie meist kein Wort Deutsch sprechen. Weil sie niemand versteht, versinken sie noch tiefer in ihren schrecklichen Erlebnissen. Dem will die ISuS-Schule entgegenwirken. Durch sozialpädagogische Betreuung werden die Jugendlichen stabilisiert und auf den Besuch einer weiterführenden Schule vorbereitet.

Insgesamt sechs Lehrkräfte unterrichten 80 Schüler im Alter von 16 bis 25 Jahren aus unterschiedlichsten Herkunftsländern in den Fächern Deutsch, Mathematik, Erdkunde und Ethik. Aber auch die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, die Orientierung in Deutschland sowie Konfliktmanagement spielen eine große Rolle. Der Unterricht findet ausschließlich auf Deutsch statt. Nur in Ausnahmefällen, beispielsweise zur Konfliktbewältigung, kommunizieren die Lehrkräfte oder Sozialpädagogen in einer anderen Sprache.

Die Schüler werden in fünf Klassen aufgeteilt. Die muttersprachlichen Analphabeten der Schule werden in einer speziellen Alphaklasse unterrichtet und lernen dort Lesen und Schreiben. Schon nach wenigen Wochen in der ISuS-Schule kann man das gesteigerte Selbstwertgefühl und die psychische Stabilisierung der Jugendlichen spüren. Ende September war die Raiffeisenbank München-Süd eG erstmals zu Gast in der Schule und hat einen Einblick in den Unterricht in der Alphaklasse bekommen. „Es war toll, zu sehen, mit welcher Freude und vor allem mit welchem starken Willen die Jugendlichen am Unterricht teilnehmen“, sagte Mandy Kleinsteuber, Mitarbeiterin der Bank.

Gegründet wurde die ISuS 2012 als Reaktion auf einen Hungerstreik in der Bayernkaserne. Damals streikten ca. 50 junge Flüchtlinge gegen die menschenunwürdigen Zustände in der Unterkunft, aber auch gegen den mangelnden Zugang zu Bildungsangeboten und fehlende Perspektiven. Daraufhin hat Michael Stenger die ISuS-Schule ins Leben gerufen. Bereits im Jahr 2000 gründete Stenger den Verein „Trägerkreis für junge Flüchtlinge e.V.“, der damals das SchlaU-Projekt ins Leben rief. Ziel des Projektes war und ist es: Minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen Zugang zu Bildung zu ermöglichen. 2004 wurde SchlaU offiziell eine staatlich anerkannte Schule für Flüchtlinge. Heute werden hier 220 Schüler analog den Kernfächern der bayerischen Haupt- und Mittelschulen unterrichtet und zum berufsqualifizierten Abschluss geführt.

Für die Gründung der SchlaU-Schule und der Tochter ISuS bekam Michael Stenger vor kurzem den Bambi in der Kategorie „Integration“ verliehen. Auch die Raiffeisenbank München-Süd eG hat sich über die Auszeichnung gefreut und gratuliert ihm und den Verantwortlichen der beiden Schulen zu der tollen Anerkennung. „Wir sind stolz darauf, dass das Projekt, welches wir unterstützen, einen Bambi gewonnen hat“, betont Heinz Schneider, Vorstandsvorsitzender der Bank.

north