Zum Beginn des neuen Kirchenjahres beginnt einer neuer Kantor in der ev. Andreaskirche Fürstenried (Walliser Straße 11) seinen Dienst: Michael Pfeiffer, 50 Jahre alt, Kirchenmusiker mit A-Diplom, wird am 1. Advent mit einem großen kirchenmusikalischen Gottesdienst (Beginn 10 Uhr), bei dem alle kirchenmusikalischen Ensembles mitwirken, in sein Amt eingeführt. Damit nimmt eine monatelange kirchenmusikalische Vakanz im Münchner evangelischen Süden ein Ende. »Pfeiffer mit drei f«, so stellt sich der Neue mit dem Zitat aus der Feuerzangenbowle vor. Bei dem Kantor und leidenschaftlichen Organisten Pfeiffer darf man die drei F gerne auch als mehrfaches Forte auffassen: Pfeiffer übernimmt - und das, obwohl die Kantorenstelle in ihrem Umfang zurückgefahren wird - neben üblichen Gottesdienstverpflichtungen auch drei kirchenmusikalische Ensembles: die Kantorei, den Gospelchor, den Instrumentalkreis (der Posaunenchor und der Kinderchor, die kirchenmusikalisch zu betreuen auch in des Kantors Aufgabe fällt, werden ehrenamtlich geleitet). Überhaupt wäre Vielfalt das Stichwort, mit dem Pfeiffer seinen kirchenmusikalischen Anspruch beschreibt, damit die Musik der Theologie »ein ebenbürtiges Medium« ist. Dass ein Kantor eine »Vielzweck-Waffe« sein muss, hat Pfeiffer in seiner bisherigen künstlerischen Biographie bewiesen: Der vormalige Kantor an der Genezarethkirche in Schleißheim hatte nicht nur den dortigen Chor inne, sondern er leitete auch den Siemens-Chor, den örtlichen Volkshochschulchor und den Volkschor Dachau. Neben Klassikern, etwa den Bach-Oratorien, brachte er mit seinen Chören auch ungewöhnliche und moderne Stücke wie den Chichester Psalm von Leonard Bernstein zur Aufführung. Für die Zukunft der Andreaskirchenmusik hat Pfeiffer schon konkrete Vorstellungen: etwa das Brahmsrequiem im November 2009 oder die Wiederaufnahme der Fürstenrieder »Bachtage« im Mai, diesmal mit einer Bachkantate und mit Mendelssohn-Bartholdy (der 2009 seinen 200. Geburtstag hätte) und mit Orgelwerken von Rheinberger und Gusenheimer. saz