Der Stadtbezirk 22 hat einen neuen Verein: In der vergangenen Woche stellten Vorstände und Gründungsmitglieder den Verein „Freunde Freihams e.V.“ im Schloss Freiham vor. Dabei geht es den Vereinsmitgliedern nicht um den neuen Münchner Stadtteil Freiham, der momentan im Entstehen ist, sondern um das Gut Freiham, das eine „schon lange gewachsene ländliche Idylle im Münchner Westen“ sei. Zum Anlass der Vereinsgründung berichtete der Vereinsvorsitzende Anton Fürst, Altstadtrat und langjähriger Bezirksausschussvorsitzender: „Wir alle wurden in den vergangenen Jahren von Leuten aus Neuaubing, Aubing, Freiham, Germering angesprochen. Von Menschen, die hier auf Gut Freiham ihre Jugend verbracht oder ihren Arbeitsplatz gehabt haben oder sonntags in die Kirche gehen, die zur Geschichte von Freiham geforscht oder sich für Landwirtschaft interessiert haben – andere bewegt die Sorge um den Verlust eines Stückes Heimat.“
Um den „besonderen Charakter“ des Gutes Freiham zu bewahren und um das „Kleinod mit Kirche, Schloss und Wirtschaft“ nicht aus dem Blickfeld der Bürger verschwinden zu lassen, trafen sich im Januar dieses Jahres die neun Gründungsmitglieder der „Freunde Freihams“: Der Vorsitzende Anton Fürst, seine Stellvertreter Theodor Baumeister und Peter Malter, Schriftführerin Martina Krämer, Schatzmeister Maximilian Faltlhauser, Professor Kurt Faltlhauser, Andreas Fürst, Barbara Kuhn sowie Herbert Liedl. Inzwischen ist der Verein ins Register eingetragen und die Mitglieder wollen an die Umsetzung ihrer Ziele gehen.
Man wolle erreichen, dass die ländliche Idylle am westlichen Stadtrand nicht untergehe. „Die Erhaltung und Bewahrung trotz Veränderungen ringsum steht im Vordergrund“, erklärte Anton Fürst, „die Modernisierung soll mit Augenmaß geschehen, die Gutsanlage Freiham positiv begleitet werden. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Geschichte und Bedeutung des Gutes aufzuzeigen.“ Deshalb möchte der Verein zukünftig mit Vorträgen, Ausstellungen, Führungen und Veröffentlichungen über die Geschichte von Freiham, Gut Streiflach und Moosschwaige informieren, außerdem wollen die „Freunde Freihams“ mit Festen und Aktionstagen für den Erhalt des vorhandenen Gebäudeensembles werben.
„Freiham muss nicht unbedingt ein Museum werden“, betonte Fürst, unbedingt sollen jedoch der Ensembleschutz und die Einzeldenkmäler erhalten bleiben sowie die Bodendenkmäler im gesamten Bereich gesichert werden, bevor das Gelände bebaut wird. „Unser Wunsch ist es, dass das Gut Freiham ein Naherholungsgebiet bleibt. Es soll Heimatgefühle stärken und ein Ort der Begegnung sein“, so der Vereinsvorsitzende. „Das Gut ist nicht nur ein historisches Vermächtnis, sondern auch ein kultureller Schatz, der für uns selbst und auch für nachfolgende Generationen erhalten werden muss“, ist im nun vorgelegten Flyer zu lesen, in dem sich der Verein mit seinen Zielen vorstellt. Eine Homepage ist in Arbeit, vorerst können sich Interessenten an Anton Fürst in Aubing (Ubostr. 43) wenden sowie an Peter Malter unter Tel. 8632651 oder an Martina Krämer unter Tel. 8632904.