Hildegard Wagner feierte am vergangenen Montag ihren sage und schreibe 102. Geburtstag. Von SPD-Stadtrat Dr. Reinhard Bauer, der die Glückwünsche und einen Geschenkkorb von der Stadt überbrachte, auf das Geheimnis ihres Alters angesprochen, antwortete sie: „Tanzen und Berge, Berge, Berge. Ich kenne jeden Gipfel bis weit nach Österreich”. Gemeinsam mit ihrem Mann, einem begeisterten Bergsteiger und Arzt, verbrachte sie früher jede freie Minute in den Alpen. Eine Leidenschaft, die ihr nicht unbedingt in die Wiege gelegt war. Denn Wagner stammt aus einem kleinen Ort in der Mark Brandenburg, wo es bekanntlich alles andere als hügelig ist. Bis heute pflegt sie den preußischen Dialekt ihrer Heimat. „Meine Mutter achtete immer sehr darauf, dass wir uns nicht schnodderig ausdrückten”, erzählt die gelernte technisch-medizinische Assistentin, die ihr Heimatdorf noch während des Krieges verließ. Nach vielen Stationen, unter anderem in Bad Ems, wo ihr Mann eine Praxis unterhielt, wohnt sie nun schon seit mehreren Jahrzehnten in der bayerischen Landeshauptstadt.
Frau Wagner nimmt trotz ihres hohen Alters noch rege am aktuellen Zeitgeschehen teil. „Auch die Politik in München”, betont sie, was vor allem Stadtrat Bauer freute. Für die Zukunft hat sie vor allem ein Anliegen: „Ich habe zwei Weltkriege miterlebt, deswegen wünsche ich mir vor allem Frieden auf der Welt”. Stadtrat Bauer, der die rüstige Rentnerin auch schon an ihrem 101. Geburtstag beglückwünschte, verabschiedete sich vorsichtshalber schon einmal mit den Worten: „ Also, Frau Wagner dann bis zum nächsten Jahr.”