Mit Blaulicht und Martinshorn rast das Feuerwehrauto um die Ecke in die Ubostraße. Nach einem Unfall ist eine Person im Pkw eingeklemmt. Der Gruppenführer springt aus dem Fahrzeug und macht sich ein Bild von der Lage, dann folgen die Feuerwehrleute. Das Ganze wird gespannt von der Menge beobachtet. Denn bei diesem gestellten Unfall waren – im Gegensatz zum Ernstfall – Zuschauer ausdrücklich willkommen. Bei der „Langen Nacht der Feuerwehr“ stellten sich die Aubinger Hilfskräfte den zahlreichen Besuchern in der Ubostraße vor.
Für die großen und kleinen Fans von Feuerwehr und Co. hatte sich die Ubostraße in ein wahres Paradies verwandelt. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW), Rotes Kreuz und Polizei hatten ihre Fahrzeuge auf die für Verkehr gesperrte Straße aufgebaut. Diese Chance ließen sich vor allem die Kinder nicht entgehen, um einmal selbst hinter dem Steuer eines echten Feuerwehrautos zu sitzen. Geduldig beantworteten die Mitglieder der Aubinger Feuerwehr die zahlreichen Fragen zu Autos und Zubehör. Zum Beispiel, dass das „Hilfsleistungslöschfahrzeug HLF 20/16“ einen Wassertank hat, der 1600 Liter fasst und einen 200-Liter-Schaumtank. Highlight waren für die Kinder die Rundfahrten mit dem Löschfahrzeug, aber auch die Vorführungen auf dem Hof der Feuerwehr fanden regen Anklang. Hier stellten die Floriansjünger ihre Einsatzkleidung sowie die Atemschutzgeräte vor und auf dem Parkplatz nebenan wurden verschiedene Einsatzszenarien wie eine Hebekissenrettung, Brandlöschen und die Fettexplosion vorgeführt. Dabei demonstrierten die Hilfskräfte, dass es keine gute Idee ist, erhitztes Öl auf dem Herd mit Wasser zu löschen. Sie erzeugten dadurch eine riesige Stichflamme auf dem Platz. In einer Küche könnte dadurch die Wohnung in Brand geraten.
Neben der FFW hatten sich bei der „Langen Nacht der Feuerwehr“ auch die anderen Blaulichtorganisationen am Ort vorgestellt. Beim BRK staunten die Interessenten wieviel Erste-Hilfe-Ausrüstung in einen Kofferraum passt. Bei der Polizei gab es Minikellen als Schlüsselanhänger und das Polizeiauto zu bestaunen. Alle nutzten die Gelegenheit, um für Mitglieder zu werben. „Teamgeist, Spaß an Technik, Motivation am Ehrenamt“ – mehr braucht es nicht, um beispielsweise zur Feuerwehr oder ab zwölf Jahren zur Jugendfeuerwehr zu kommen. Das THW warb für seine neue Fachgruppe „Elektroversorgung“. Hier versorgen die Helfer bei einem Stromausfall die „kritischen Infrastrukturen“ mit Notstrom. Gesucht werden Elektrofachkräfte. Bei der Polizei wurde für Schülerpraktika und Berufsausbildungen geworben und beim BRK stellten sich die Münchner Jugendrotkreuz und die Bereitschaftsjugend unter dem Motto „keiner ist zu klein, um Helfer zu sein“ vor. Abends wurde bei einer Blaulichtparty noch kräftig gefeiert.