„Ich hab schon den ganzen Tag drauf gewartet, dass du endlich kommst und mit mir Sport machst“, freut sich das fünfjährige Mädchen auf der Kinderkrebsstation über den Besuch von Dr. Sabine Kesting. Die sportwissenschaftliche Leiterin des Projekts zur Bewegungsförderung und Bewegungstherapie in der Kinderonkologie der München Klinik Schwabing (ärztliche Leitung: PD Dr. med. Irene Teichert-von Lüttichau) ist gemeinsam mit ihrer Kollegin Jennifer Queisser täglich auf der Station, denn Bewegung und Sport spielen eine entscheidende Rolle in der ganzheitlichen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Das betrifft gesunde, ganz besonders aber auch kranke Kinder und Jugendliche. Und auch in der Tagesklinik ist die Freude groß, wenn die „Sportis“, wie die beiden von den jungen Patient*Innen meist genannt werden, unterwegs sind. „Ich hab zuhause ganz viel Sport gemacht, willst du mal sehen, wie fit ich schon bin“, kommt ihnen ein siebenjähriger Junge bei einem Termin in der Tagesklinik freudestrahlend entgegen.
„Mittlerweile weiß man, dass Sport und Bewegung im Rahmen einer Krebserkrankung sehr gut helfen können“, erklärt Dr. Sabine Kesting. „Es geht darum, wieder ein positives Körpergefühl zu entwickeln und das Selbstvertrauen zu stärken. Mit dem Sportangebot wollen wir Abwechslung in den oft sehr anstrengenden Klinikalltag bringen und etwas Normalität schaffen.“ Die Art und Intensität der körperlichen Aktivität werden dabei stets den individuellen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen angepasst. Abhängig ist dies von der Art der Krebserkrankung, dem Stadium der Behandlung und den persönlichen körperlichen Fähigkeiten und Einschränkungen der Patient*Innen.
Mit dem Sportprojekt, das von der „Initiative krebskranke Kinder München e.V.“ getragen wird, begleiten Dr. Sabine Kesting und Jennifer Queisser die Kinder und Jugendlichen von der Diagnosestellung bis in die Nachsorge. „Unser Sportangebot ist kunterbunt, phantasievoll, abwechslungsreich und kreativ, einfach weil auch jedes Kind und jeder Jugendliche ganz individuell ist“, erklärt Jennifer Queisser, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin sowohl in der Forschung als auch in der direkten Patientenversorgung tätig ist. „Umso wichtiger ist es, sie aktiv mit einzubinden.“ Und Sabine Kesting ergänzt: „Im Grunde es ist für die Kinder im Rahmen der Therapie und Behandlung der einzige Bereich, in dem sie bewusst mitentscheiden können.“
Das Sportprogramm an der Kinderhämatologie und -onkologie ist ein Kooperationsprojekt der Kinderklinik München Schwabing zusammen mit dem Department Clinical Medicine und dem Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie, Department Health and Sport Sciences, der TUM School of Medicine and Health der Technischen Universität München (TUM).
Wer mehr über die Initiative erfahren möchte, findet Infos im Netz sowie unter Tel. (089) 9545 92480.
Spenden sind willkommen unter diesem Spendenkonto:
Initiative krebskranke Kinder München e.V.
HypoVereinsbank München
IBAN: DE 83 700 202 700 002 440 040