Im Rahmen des Forschungsprojekts „Finding Joseph Mader“ wurde zu Tage gefördert, dass sich mehr als 100 Kunstwerke des Malers und Graphikers Joseph Mader im Eigentum der Stadt München befinden. Die Werke wurde zum Ausstaffieren behördlicher Räume erworben (sog. „Amtsraumschmuck“).
Diese Bildankäufe durch das Baureferat der Stadt München in den Jahren der Nachkriegszeit, als in München unzählige Schulen, Behörden und Krankenhäuer gebaut wurden, sicherten unter anderem Maders Überleben. Denn ausgebombt aus seinem Münchner Atelier in der Maillingerstraße lebte Mader nach dem Zweiten Weltkrieg als „Evakuierter“ abgeschnitten von der Großstadt München im oberbayerischen Moosburg und arbeitete dort unter größter wirtschaftlicher Not. Nichtsdestotrotz beteiligte er sich ab der sog. „Stunde Null“ wieder am Münchner Kunstleben, stellte als Mitglied der Neuen Münchner Künstlergenossenschaft bis zu seinem Tod im Jahre 1982 alljährlich seine Arbeiten in der Großen Kunstausstellung im Haus der Kunst aus und erhielt im Jahr 1963 für seine künstlerischen Verdienste den Seerosenpreis der Stadt München.
Nach Auskunft des Lenbachhauses befinden sich von den 108 im K-Bestand (sog. „Amtsraumschmuck”) verzeichneten Werken von Joseph Mader 20 Arbeiten im Depot des Lenbachhauses. Das Lenbachhaus hat sich auf Antrag des Joseph-Mader-Archivs bereit erklärt, den Depotbestand der Arbeiten Joseph Maders zu sichten und fotografisch zu erfassen. Im zweiten Schritt wird das Joseph-Mader-Archiv nach dem Verbleib der Werke in den Dienststellen der Stadt München forschen und auch diese Arbeiten dokumentieren und fotografisch erfassen.
Das Forschungsprojekt will die lange vergessenen Bilder ans Licht der Öffentlichkeit zurückbringen und mit der Erstellung eines Werkverzeichnisses einen Beitrag zur Aufarbeitung der Kunstgeschichte der Nachkriegszeit in der Stadt München leisten. Initiator des Projekts ist das Joseph-Mader-Archiv. Projektleiter ist Maximilian Mader, Enkel des Künstlers, Leiter des Joseph-Mader-Archivs und Verantwortlicher des Forschungsprojekts „Finding Joseph Mader“ in Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München. Unterstützt wird das Projekt vom Förderverein Expressiver Realismus München e.V.