Neubau auf dem Brauereigelände weckt Befürchtungen

Au · Bürger sind besorgt

BA-Chefin Adelheid Dietz-Will teilt die Sorgen der Bürger, die vor allem auch die beherrschende Optik der geplanten Hochhäuser stört.	Foto: js/BA

BA-Chefin Adelheid Dietz-Will teilt die Sorgen der Bürger, die vor allem auch die beherrschende Optik der geplanten Hochhäuser stört. Foto: js/BA

Au · Die geplante Neubebauung des Paulanergeländes an der Hochstraße bewegt die Gemüter der Anwohner. Insgesamt zehn Anträge zu dem Thema haben die Teilnehmer der Bürgerversammlung in der Au in der vergangenen Woche verabschiedet.

Was entsteht auf dem ehemaligen Brauereigelände?

Sorge bereiten den Bürgern unter anderem die vorgesehene Geschosshöhe der Gebäude und die befürchteten hochpreisigen Mieten in der neuen Siedlung. Bereits das derzeitige, hohe Verwaltungsgebäude störe das Stadtbild, klagte Helge Maul aus der Ohlmüllerstraße: »So etwas gehört da nicht hin.« Die vorgesehenen Hochhäuser an der Isarhangkante seien daher abzulehnen und der Bebauungsplan an die in der Oberen und Unteren Au üblichen Geschosshöhen anzupassen.

Ein weiterer Bürger forderte, die neuen Häuser dürften die Sichtachsen zur Innenstadt nicht beeinträchtigen. Zudem müsse verhindert werden, dass auf dem Areal ein »abgehobenes Luxusviertel« entstehe. Vielmehr solle ein »adäquater Mix« aus Eigentums-, Miet- und Genossenschaftswohnungen geschaffen werden. Zu achten sei auch auf eine ausreichende Versorgung an Kindertagesstätten, Wohnmöglichkeiten für Senioren und Flächen für kleine Einzelhandelsbetriebe. Ein Anwohner aus der Eduard-Schmid-Straße beantragte, auch die Grundschule für die Kinder aus der neuen Siedlung auf dem Paulanergelände zu errichten. Geplant ist bislang, das Gebäude auf dem Grundstück der Tagesheimschule an der Hochstraße unterzubringen.

Zudem solle geprüft werden, ob sich auf dem Betriebsgelände schützenswerte Kulturdenkmäler wie etwa Bunker oder Tiefbrunnen befänden. Helga Prettner vom Bereiteranger forderte die Einrichtung von Nachbarschafts- und Bürgertreffs sowie Räume für Sprechstunden und kleinere Veranstaltungen. Bei knapp 1.500 neuen Wohnungen würden Begegnungsstätten dringend gebraucht »So ein Auftragspaket habe ich noch nicht gehabt«, sagte Andreas Uhmann vom Planungsreferat. Vieles sei zu recht gesagt worden. Bereits gesichert sei, dass die sogenannte »Soziale Bodennutzung« (SoBon) auf dem Gebiet Anwendung finde, die vorschreibt, dass 30 Prozent der Fläche für geförderten Wohnraum genutzt werden müssen. Auch Adelheid Dietz-Will (SPD), die Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5), unterstützte die Anliegen der Bürger.

Die Wohngebiete, die auf den ehemaligen Flächen der Brauereien im Viertel unter anderem in der Franziskanerstraße, der Kellerstraße und der Inneren Wiener Straße entstanden seien, seien größtenteils »Fremdkörper im Stadtteil geblieben«. Dies gelte es nun zu vermeiden. Weitere Informationen zu dem Bauvorhaben gibt es am Mittwoch, 14. März, ab 19 Uhr bei einer Informationsveranstaltung im Landratsamt. Julia Stark

Artikel vom 06.03.2012
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