Bereits jetzt steht fest. Es war die beste Saison ever für die WWK Volleys Herrsching. Einen Spieltag vor dem Ende der Hauptrunde haben die Ammerseer den vierten Platz und damit das Heimrecht in den bevorstehenden Play offs sicher. Aber vielleicht geht ja sogar noch mehr. Dafür ist ein Sieg im abschließenden Hauptrunden-Spiel gegen die Helios Grizzlys Giesen am Sonntag, 16 Uhr notwendig. Gleichzeitig benötigen die Lederhosen-Träger Schützenhilfe von der SVG Lüneburg. Entführen die Norddeutschen am Samstag alle drei Punkte beim VfB Friedrichshafen, könnten die Herrschinger tatsächlich noch auf den Stockerlplatz drei springen.
Am vergangenen Sonntag haben die WWK Volleys Herrsching ihre Pflichtaufgabe erfüllt. In Abwesenheit ihres erkrankten Cheftrainers Thomas Ranner gewannen die Herrschinger das oberbayerische Derby beim ASV Dachau mit 3:0 (25:22, 25:19, 28:26).
In einer ausverkauften und (auch dank der zahlreich mitgereisten Herrschinger Schlachtenbummler) sehr stimmungsvollen Dachauer Georg-Scherer-Halle wurden die Ammerseer ihrer Favoritenrolle gerecht.
Auf Seiten der Herrschinger fehlte erneut Cheftrainer Thomas Ranner, der sich binnen weniger Tage zwei Erkältungen einfing.
Für ihn stand Geschäftsführer Max Hauser an der Seitenlinie. Und der überraschte mit einer Änderung: Im Mittelblock bekam der angeschlagene Kapitän Dorde Ilic eine Verschnaufpause. Da auch Norbert Engemann nicht einsatzfähig war, durfte Youngster Joshua Huber. Der 17-Jährige machte seine Sache ordentlich. Die Hauptangriffslast lag diesmal allerdings bei den Außenangreifern. Victor Perez Rodriguez (56% Angriffsquote) und Daniel Gruvaues (53%) lieferten ordentlich ab. Etwas unter seinen Möglichkeiten blieb Filip John. Der kränkelnde Diagonalangreifer brachte vier seiner 13 Angriffe durch. Hauser erlöste ihn nach zwei Sätzen und brachte für ihn Laurenz Welsch (50%).
Nach einer schwierigen Woche, in der es laut Eric Burggräf „drunter und drüber ging, haben wir es nicht schlecht gemacht.“ Auch das Fehlen von Ranner, der kurzfristig erneut ausfiel, „macht was mit einem“, so Burggräf.
„Es ging um viel für uns, Dachau konnte befreit aufspielen. Wir sind mit zu viel Spannung ins Spiel gegangen. In manchen Situationen hat uns die Souveränität gefehlt.“ Insbesondere im dritten Umlauf, als die Herrschinger auf einen souveränen Satzgewinn zusteuerten. Herrsching führte mit 20:14 und bekam Dachaus Aufschläger Moritz Gärtner nicht von der Aufschlaglinie. In allerletzter Sekunde machte Gruvaeus mit dem dritten Satzball den Sieg perfekt (28:26). Ähnlich knapp endete der erste Durchgang (25:23). Am souveränsten lief noch der zweite Durchgang. Da waren die Ammerseer den kampfstarken Gastgebern deutlich überlegen. Mit 25:19 ging der Satz an Herrsching. „Es wäre wieder mal mehr drin gewesen“, konstatierte ASV-Trainer Patrick Steuerwald. Für den ASV Dachau steht zum Saisonausklang noch die Reise zum Ligaprimus Berlin Recycling Volleys an. Die Hauptstädter kassierten am Samstag im 23. Saisonspiel die erste Saisonniederlage. Mit 2:3 verlor der Spitzenreiter das Topspiel gegen die SVG Lüneburg. Langsam, aber sicher wird die SVG Lüneburg zum Berliner Albtraum.