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Veröffentlicht am 07.04.2025 09:14

Nacht der offenen Bücherei


Von Patrizia Steipe
Lesestoff für Bürgermeister Christian Schiller, Michaela Bänder, Ruth Pfisterer-Peschke und Hans-Hermann Weinen (v.l.). (Foto: pst)
Lesestoff für Bürgermeister Christian Schiller, Michaela Bänder, Ruth Pfisterer-Peschke und Hans-Hermann Weinen (v.l.). (Foto: pst)
Lesestoff für Bürgermeister Christian Schiller, Michaela Bänder, Ruth Pfisterer-Peschke und Hans-Hermann Weinen (v.l.). (Foto: pst)
Lesestoff für Bürgermeister Christian Schiller, Michaela Bänder, Ruth Pfisterer-Peschke und Hans-Hermann Weinen (v.l.). (Foto: pst)
Lesestoff für Bürgermeister Christian Schiller, Michaela Bänder, Ruth Pfisterer-Peschke und Hans-Hermann Weinen (v.l.). (Foto: pst)

Lesen ist keineswegs „out“ findet Büchereimitarbeiterin Michaela Bänder. Im Gegenteil: „Lesen erfährt sogar eine Renaissance “, sagte sie bei der ersten bundesweiten Nacht der Bibliotheken. In der Tat. Von Lesemüdigkeit kann in Herrsching nicht die Rede sein. Dienstags ist die Bücherei besonders gut besucht. Dann können sich schon mal 70 bis 100 Leser mit neuer Lektüre eindecken. Es gibt etwa 1.300 aktive Leser. 2024 haben sich 300 neu angemeldet. Insgesamt wurden letztes Jahr 43.000 Medien ausgeliehen, neben Büchern auch Filme, CDs, Zeitschriften, die Tonie-Boxen für die Kleinsten und die Endurino-Figuren und -Stifte für die entsprechende App.

Im großen Raum ist alles für die Bücherei-Party vorbereitet. Das Motto lautet „Wissen.Teilen. Entdecken“. Bibliothekarin Ruth Pfisterer-Peschke reicht kleine Kuchen und Getränke, auf Stehtischen liegen Salzstangen und Musiker Erik Berthold stimmt Country-Weisen auf seiner Gitarre an. Bis um 22 Uhr hat die Bücherei in der Madeleine-Ruoff-Straße 4a an diesem Abend geöffnet – Zeit, um die Einrichtung neu zu entdecken, hofft das Team.
Auch Bürgermeister Christian Schiller und Kulturreferent Hans-Hermann Weinen sind gekommen, lassen sich Tipps für neue Lektüre geben und stöbern durch den Bücherflohmarkt. „Ich lese gerade die ‚Griechischstunden‘ von Nobelpreisträgerin Han Kang“, erklärt Bänder und: „Im Team hat jeder sein Spezialgebiet beim Lesen“. Das ist praktisch für die Beratung der Büchereibesucher. In den Ferien weichen viele mit der „Onleihe“ auf E-Books aus, damit sie keine schweren Bücher in die Koffer packen müssen. Außerdem können mit dem Bibliotheksausweis Filme über „Filmfriend“ gestreamt werden.
Um in der Öffentlichkeit präsent zu sein und neue Mitglieder zu gewinnen, veranstaltet die Bücherei Lesungen, Klassenführungen, den Sommerferien-Leseclub und nimmt mit Aktionen am Sommerferienprogramm teil.

Eine „Area 5.2” für die Jugend

Zielstrebig eilen zwei Kinder in den hinteren Raum, der für die jüngsten Leser eingerichtet ist. Schnell ziehen sie ihre Schuhe aus, um sich gemütlich auf die Sitzgelegenheiten zu werfen. Mitarbeiterin Martina Richly liest gerade aus dem Buch „Mortina“. Darin geht es um ein kleines Vampirmädchen, das so gar nicht den Wünschen seiner Eltern entspricht. Ein kleiner Junge hat sich ein dickes Buch geschnappt, das er ausleihen möchte. „Ich glaub, das ist echt spannend“, bettelt er seine Mutter an. Auf der Hitliste bei den Kindern stehen normalerweise Comics, CD-Hörspiele, Gregs Tagebuch, das Bilderbuch Petterson und Findus sowie die Tonies, zählt Michaela Bänder auf. Die Erwachsenen greifen gerne zu Zeitschriften wie „Living at Home“, „Natur und Heilen“, Thriller und Krimis.
Seit vergangenem Jahr gibt es sogar einen eigenen Raum für die Bücher für Jugendliche ab zwölf Jahren. „Area 5.2“ steht über der Tür. „5.2“ wie die Signatur, unter der Mysteryromane, Mangas, sowie die Bücher über Freundschaft und Liebe sortiert sind. Zur allgemeinen Nutzung ergänzt ein PC-Arbeitsplatz das Angebot. Die Bücherei hat dienstags bis freitags zu unterschiedlichen Zeiten geöffnet.

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