Im Botanischen Garten München, Menzinger Straße 65, werden von Freitag, 6. bis 15. Juni, etwa 60 der allerbesten Bonsai in Deutschland ausgestellt. Darunter sind viele Bäume, die aus Asien importiert wurden und auch im klassischen Bonsai-Stil gehalten werden. Daneben gibt es eine Reihe von Expemplaren, die tatsächliche deutsche Gestaltungen aus einheimischen Bäumen darstellen.
Oft wird die Bonsai-Kunst eher belächelt, weil man die Bäume meint, die es inzwischen massenhaft in Baumärkten zu kaufen gibt. Im Botanischen Garten werden jedoch Bonsai-Kunstwerke gezeigt, die höchsten internationalen Qualitätsansprüchen genügen. Einige kann man durchaus »Weltklasse« nennen.
Der Star der Ausstellung wird wohl ein Rocky Mountain Wacholder sein, der um die 1000 Jahre alt ist. Der Baum wurde in Wyoming, USA, gesammelt und kam 1997 nach Deutschland, wo er als Bonsai gestaltet wurde. Danach hat dieser Baum ganz große internationale Erfolge erzielt. Er hat unter anderen den europaweiten Crespi Award gewonnen und wurde beim Gingko Award Dritter. Das sind »Oscars« für Bonsai. Im letzten Jahr wurde er beim größten internationalen Foto-Wettbewerb als bester Baum Europas und Amerikas ausgezeichnet. Es war wirklich außergewöhnlich, dass ein aus Amerika importierter, in Deutschland gestalteter Bonsai alle amerikanischen Bäume schlagen konnte. Der Wacholder hat wegen der ausdrucksstarken kraftvollen Windung des toten Holzes den Namen »Muräne«.