Am Sonntag, 13. Oktober, 10 Uhr, geht es um Fotosynthese. Die Führung ist mit Dr. Thassilo Franke. Treffpunkt: vor dem Gewächshauseingang.
Einer der Hauptfaktoren des Klimawandels ist der Anstieg der Kohlendioxidkonzentration der Atmosphäre. Kohlendioxid entsteht bei der Verbrennung organischer Kohlenstoffverbindungen, wie beispielsweise Benzin. Erdöl, Erdgas, Braun- und Steinkohle werden fossile Brennstoffe genannt, da sie vor Jahrmillionen durch Fotosynthese entstanden sind. Genaugenommen machen wir in den Motoren unserer Autos den Vorgang der Fotosynthese rückgängig: unter dem Verbrauch von Sauerstoff und der Freisetzung von Kohlendioxid und Wasser, erhalten wir die Verbrennungsenergie, die den Kolben im Zylinder nach oben stößt, die Kurbelwelle antreibt und das Fahrzeug letztendlich in Bewegung versetzt: chemisch gespeicherte Energie wird in mechanische Energie umgewandelt.
Pflanzen und andere Fotosynthese betreibende Organismen sind im Stande die Strahlungsenergie der Sonnen zu nutzen und als chemische Energie zu speichern. Dabei wird die flüchtige Strahlungsenergie von den Blättern eingefangen und in mikroskopisch kleinen Körperchen im Inneren des Blattgewebes in chemische Energie umgewandelt. Der so gewonnene Zucker ist nicht nur Energieträger, sondern auch Grundbaustein der pflanzlichen Biomasse (z.B. Holz, Fasern, Blätter und Wurzeln). Cyanobakterien, Algen und grüne Pflanzen erzeugen Jahr für Jahr geschätzte 150 Milliarden Tonnen Biomasse die, zusammen mit dem bei der Wasserspaltung entstehendem Sauerstoff, die Grundlage des Lebens auf unserem Planeten bildet. Ohne das Wunder der Fotosynthese wäre die Erde ein öder, kahler Planet, der einsam seine Bahnen um die Sonne zieht.
Der Botanische Garten ist in der Menzinger Str. 65. Erwachsene Teilnehmer benötigen eine gültige Eintrittskarte in den Botanischen Garten, Tageskarte regulär 5,50 Euro, ermäßigt 4,00 Euro.
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