Veröffentlicht am 09.11.2018 00:00

Lehel · Zwischen Humanität und Geopolitik

Alexandra Tolstoy, die Gründerin der Tolstoy Foundation, eröffnete am 7. September 1959 das Karlsfeld Center for Escapees in München.  (Foto: W. Lensky)
Alexandra Tolstoy, die Gründerin der Tolstoy Foundation, eröffnete am 7. September 1959 das Karlsfeld Center for Escapees in München. (Foto: W. Lensky)
Alexandra Tolstoy, die Gründerin der Tolstoy Foundation, eröffnete am 7. September 1959 das Karlsfeld Center for Escapees in München. (Foto: W. Lensky)
Alexandra Tolstoy, die Gründerin der Tolstoy Foundation, eröffnete am 7. September 1959 das Karlsfeld Center for Escapees in München. (Foto: W. Lensky)
Alexandra Tolstoy, die Gründerin der Tolstoy Foundation, eröffnete am 7. September 1959 das Karlsfeld Center for Escapees in München. (Foto: W. Lensky)

Noch bis 28. Februar 2019 ist die Studioausstellung in der Tolstoi-Bibliothek, Thierschstraße 11, „Verschleppt, geflohen, vertrieben. Russische Displaced Persons im Nachkriegsmünchen” zu sehen. Am Donnerstag, 15. November, 18 Uhr, findet dort eine kostenfreie Führung des Kurators Dr. Vitalij Fastovskij statt.

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Ausstellung bis 11. April verlängert Artikel vom 04.03.2019

Um 19 Uhr beginnt dann ein Vortrag von Dr. Vitalij Fastovskij zum Thema „Die Tolstoy Foundation im Kontext der US-Außen- und Sicherheitspolitik (1940er - 1960er Jahre)”. Vitalij Fastovskij erörtert die Bedeutung der Refugees und Escapees aus dem Ostblock und aus Jugoslawien für die US-amerikanische Sicherheits- und Außenpolitik der 1950er Jahre.

Aus diesem Blickwinkel rekonstruiert er die Geschichte der Tolstoy Foundation, einer der wichtigsten humanitären Hilfsorganisationen der Nachkriegszeit. Diese war an der Überprüfung und Versorgung der Geflüchteten beteiligt. Dabei wird das Spannungsverhältnis von humanitären Bemühungen und Geopolitik deutlich. Der Eintritt zum Vortrag kostet 5 Euro.

Nach 1945 befanden sich 6,5 bis 7 Millionen Zivilpersonen in den westlichen Besatzungszonen, die infolge des Krieges heimatlos geworden waren. Der Großteil dieser Displaced Persons (DPs) waren Zwangsarbeiter, die in Deutschland unmenschliche Bedingungen erlitten hatten.

Die Ausstellung gibt erstmals Einblicke in die russische DP-Kultur mit ihrem Verlags- und Zeitschriftenwesen und behandelt das Thema der Integration der DPs in die deutsche Nachkriegsgesellschaft. Veranschaulicht wird zudem die wichtige Rolle der Tolstoy Foundation als eine der Hilfsorganisationen im Zeitalter des Kalten Kriegs.

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 13 bis 19 Uhr, Freitag, 13 bis 18.30 Uhr.

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