Noch ist unklar, in welcher Liga die Handballer des TSV Trudering in der kommenden Saison antreten dürfen. Mittlerweile wurde das Sportgerichtsverfahren wegen des Einspruchs der Truderinger eingeleitet, bis Ende Juni kann sich dieses allerdings hinziehen.
Auf Truderinger Seite ist man zuversichtlich.
Nach der umstrittenen Verlängerung im Relegations-Rückspiel um den Aufstieg in die Handball-Bayernliga zwischen dem TSV Winkelhaid und dem TSV Trudering wurde mittlerweile das Verfahren vor dem Sportgericht eingeleitet. Ingrid Schuhbauer, Vizepräsidentin des Bayerischen Handball-Verbandes, bestätigte dies gegenüber den Münchner Wochenanzeigern. Das Verfahren ist am 11. Juni eingeleitet worden, so Schuhbauer. Das Sportgericht aus Altbayern wurde damit beauftragt. Eine Entscheidung wird allerdings erst bis Ende Juni erwartet. Erfahrungsgemäß dürfte voraussichtlich bis dahin mit dem Urteil zu rechnen sein.
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Nach einem 29:25-Hinspiel-Sieg in eigener Halle verlor Trudering das Rückspiel in Mittelfranken mit 24:28. Es herrschte Unklarheit über die Fortsetzung des Spiels. Beide Vereine gingen von einer Verlängerung aus, die Schiedsrichter bezogen sich aber auf die mehr erzielten Auswärtstreffer und erklärten Winkelhaid zum Aufsteiger. Erst nach einer längeren Unterbrechung und telefonischer Rücksprache mit Vizepräsidentin Schuhbauer wurde doch eine Verlängerung ausgespielt, allerdings unter kuriosen Voraussetzungen. So mussten einige der Spieler aus dem Vereinslokal geholt werden, andere befanden sich bereits in der Dusche.
Hier sahen die Truderinger den Grund für ihren Einspruch, wie Handball-Abteilungsleiter Norbert Odenwald erläutert. Das Spiel war bereits für beendet erklärt worden und wurde dann wieder aufgenommen, so Odenwald. Ein Vorgang, der unserer Meinung nach spieltechnisch nicht möglich ist. Abgesehen davon war eine Verlängerung unter sportlich fairen und gleichberechtigten Voraussetzungen unter diesen Umständen nicht mehr möglich. Trudering beantragt daher einen zusätzlichen Startplatz in der Bayernliga. Das wäre sicherlich die beste Lösung für alle Beteiligte, so Odenwald.
Entscheidend dürfte dabei sein, wie das Sportgericht die Durchführungsbestimmungen beurteilt. Hier scheiden sich die Geister. Spielleiter Klaus-Dieter Sahrmann gibt den Vereinen die alleinige Schuld. Diese hätten die Inhalte zur Spielwertung völlig negiert, der Einspruch sei sinnlos. Nach Sahrmanns Auffassung hätte es die Verlängerung nicht geben dürfen, die erzielten Auswärtstreffer wären entscheidend gewesen. Trudering, das sich rechtlich beraten hat lassen, folgt aber der Einschätzung des BHV-Präsidiums. Die Ausschreibung zur Relegation, die beide Vereine erhalten haben, war eindeutig, so Odenwald. Letztlich war ja auch die Vizepräsidentin unserer Meinung und hat selbst veranlasst, dass die Verlängerung ausgetragen wird. Interessant: Auch auf der Website des Verbandes wird als Spielergebnis ein 35:28 geführt, also das Ergebnis nach Verlängerung.
Truderings Hoffnung, doch noch in die Bayernliga aufsteigen zu dürfen, lebt also weiter. Einfach wird die Entscheidungsfindung für das Sportgericht dabei sicher nicht, die Münchner Wochenanzeiger bleiben für Sie am Ball.
Von Sebastian Weber