Veröffentlicht am 08.12.2010 00:00

Unterhaching · Sorgenfalten werden mehr

Die Sorgenfalten werden mehr bei Musikschulleiter Wolfgang Greth, denkt er an die Einsparungen, die die Musikschule Unterhaching leisten muss. Diese haben nicht nur zur Reduzierung des Stundenangebots für die Schüler geführt, sondern auch bereits zu Entlassungen.

Die Leistungen, die man noch vor ein paar Jahren erbringen konnte, sind mit dem stark geschrumpften Budget nicht mehr möglich, stellt Greth klar.

Adventssingen gestrichen

Dem Rotstift zum Opfer fallen aber nicht nur die angebotenen Stunden, sondern auch beliebte Veranstaltungen, wie zum Beispiel das »Unterhachinger Adventssingen«, das in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag feierte. Seit zehn Jahren wird es unter der Federführung der Musikschule veranstaltet, dafür fehlen im kommenden Jahr aber die Kapazitäten. »Es steckt enorm viel Arbeit hinter so einer Veranstaltung, das können wir uns nicht mehr leisten«, erklärt Greth. Ob damit auch das Adventssingen gestorben ist, muss sich zeigen, möglicherweise findet sich eine andere Organisation, die sich um die Veranstaltung in Zukunft kümmert.

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Aber auch noch viel bittere Konsequenzen hat der strenge Sparkurs für die Unterhachinger. Aufgrund der Einsparungen werden wahrscheinlich im kommenden Schuljahr keine neuen Schüler mehr aufgenommen werden, informiert Greth. Einrichtungen wie die Musikschule seien freiwillig, aber nicht verzichtbar, zitierte Greth den Vorsitzenden des Kulturausschusses des bayerischen Städtetages, Dieter Rossmeissl.

Er hoffe, dass keine weiteren Einsparungen auf die Musikschule zukommen. »Es darf nichts mehr passieren, kein Instrument kaputt gehen oder ein Mitarbeiter länger krank werden, dann kommen wir mit einem blauen Auge davon«, sieht Greth düster in die Zukunft.

Er hofft, dass die Gemeinde bald wieder in besserem Fahrwasser schwimmt und dann auch die Musikschule wieder mehr Zuschüsse bekommt, ohne die sie ihr hohes Niveau nicht halten kann. Nicht weniger Bauchweh hat die VHS-Leiterin Barbara Sporrer wenn sie an den kommenden Haushalt denkt. Gemeinsam mit allen Kollegen habe man jeden Posten auf seine Dringlichkeit überprüft und jede Möglichkeit zur Einsparung genutzt, betont sie.

Dennoch könne man die Kostenschraube nicht endlos drehen, wenn man dem Bildungsauftrag, der in der Verfassung verankert sei, auch in gewohnter Qualität nachkommen wolle.

Den Vorwurf nicht genug sparen zu wollen, der ihr von einigen Gemeinderäten gemacht wurde, konnte sie indes nicht nachvollziehen. Immerhin würden mit fünf Planstellen 1.200 Kurse mit 350 Dozenten für rund 10.000 Teilnehmer organisiert.

Durch Gebührenerhöhungen ließe sich das Defizit auch nicht einfach auffangen, denn wenn aufgrund dessen die Teilnehmerzahlen zurückgingen, sei nichts gewonnen. Mit Sinken der gemeindlichen Zuschüsse würden auch die Staatszuschüsse fallen, die Finanzierungslücke größer werden.

Der Vorstand der Volkshochschule müsse nun entscheiden, wo er noch Potenzial zum Sparen sieht, die Spielräume dafür seien aber denkbar klein.

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