Veröffentlicht am 03.12.2025 14:15

Ehrenamt ist wichtige Stütze der Gemeinschaft

Ehrenamtliches Engagement: Sebastian Beel sorgt dafür, dass die Kameraden am Einsatzort sofort mit der Hilfe beginnen können. (Foto: Gemeinde Krailling/Solveig Butzert)
Ehrenamtliches Engagement: Sebastian Beel sorgt dafür, dass die Kameraden am Einsatzort sofort mit der Hilfe beginnen können. (Foto: Gemeinde Krailling/Solveig Butzert)
Ehrenamtliches Engagement: Sebastian Beel sorgt dafür, dass die Kameraden am Einsatzort sofort mit der Hilfe beginnen können. (Foto: Gemeinde Krailling/Solveig Butzert)
Ehrenamtliches Engagement: Sebastian Beel sorgt dafür, dass die Kameraden am Einsatzort sofort mit der Hilfe beginnen können. (Foto: Gemeinde Krailling/Solveig Butzert)
Ehrenamtliches Engagement: Sebastian Beel sorgt dafür, dass die Kameraden am Einsatzort sofort mit der Hilfe beginnen können. (Foto: Gemeinde Krailling/Solveig Butzert)

Montagabend ist in Krailling immer Einsatzübung. Während in vielen Häusern das Abendessen auf dem Tisch steht oder Kinder mit den letzten Schulaufgaben ringen, rollen am Feuerwehrhaus die ersten Autos an. Menschen steigen aus, die ihre Freizeit gegen Verantwortung eintauschen: Mütter und Väter, Angestellte, Handwerker, Studierende. Sie ziehen die Einsatzkleidung an – und sind für Krailling da.

Typischer
Quereinsteiger

Unter ihnen ist Sebastian Beel, Leiter der gemeindlichen Bauverwaltung und seit sieben Jahren aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Krailling. Ein typischer Quereinsteiger, wie er selbst sagt. Kurz nachdem er seinen Dienst in der Gemeinde begonnen hatte, wurde er „sanft überredet“ einmal vorbeizuschauen, wie er schmunzelnd erzählt. Da war er 36. Heute kann er sich ein Leben ohne Feuerwehr kaum noch vorstellen.

„Technisches muss man mögen“, sagt er, „und man muss bereit sein, Herausforderungen anzunehmen.“ Doch für ihn ist das Entscheidende etwas anderes: der Zusammenhalt. In der Feuerwehr Krailling begegnen sich Menschen aus unterschiedlichen Berufen, Lebensrealitäten und Altersgruppen. Was sie verbindet, geht weit über Einsätze hinaus. Es ist die gegenseitige Unterstützung, die im Einsatz beginnt und sich in den beruflichen und privaten Alltag ausdehnt.
Nach schwierigen Ereignissen spreche man offen über Ängste und belastende Situationen – ein Ventil, das unverzichtbar sei. Sein schlimmster Einsatz war eine Wohnungsöffnung, bei der die Feuerwehr nur noch eine tote Person bergen konnte. „Das nimmt man mit nach Hause“, sagt er. „Aber man trägt es gemeinsam.“

Technikverständnis erforderlich

Als Maschinist ist Sebastian für die Bedienung der Fahrzeuge und Pumpen verantwortlich: Er sorgt dafür, dass Wasser dort ankommt, wo es gebraucht wird, dass Geräte funktionieren und dass die Mannschaft sicher zum Einsatzort gelangt. Eine Aufgabe, die Konzentration, Technikverständnis und Ruhe erfordert. Atemschutz trägt er bewusst nicht – „wegen meiner drei Kinder und meiner Familie“.

Auch tagsüber fährt er Einsätze, wenn es notwendig ist. Dann verlässt er kurzfristig seinen Schreibtisch im Rathaus, steigt ins Auto und rückt aus. Pro Monat investiert er rund 15 Stunden in sein Ehrenamt – oft mehr, wenn Einsätze gehäuft auftreten oder Lehrgänge stattfinden. Seine Zusatzqualifikationen wie den LKW-Führerschein, einen Kettensägenkurs, die Maschinisten-, Drehleiter und Gruppenführer-Ausbildung wurde ihm von der Gemeinde als Trägerin der Feuerwehr finanziert.

Was er sich wünscht? Mehr Verständnis der Bürgerinnen und Bürger – etwa dann, wenn Straßen gesperrt werden müssen. „Manchmal bekommen wir Ungeduld oder Unmut zu spüren. Dabei tun wir das nie ohne Grund. Wir schützen Menschen und manchmal auch ihr Leben.“

Sebastian Beels Geschichte steht stellvertretend für viele Ehrenamtliche in Krailling. Für jene, die an Vereinsabenden Kinder trainieren, die Nachbarn unterstützen, Ausstellungen organisieren, kulturelle Angebote lebendig halten oder in sozialen Projekten mit anpacken. Menschen, die nach einem langen Tag nicht sagen: „Ich kann nicht mehr“, sondern „Ich komme noch.“

„Herzstück unserer Gemeinschaft”

Bürgermeister Rudolph Haux würdigt dieses Engagement mit großem Respekt: „Ehrenamtliches Engagement ist das Herzstück unserer Gemeinschaft. Es sind die Menschen, die nach Feierabend noch zur Probe gehen, die anpacken, wenn Hilfe gebraucht wird, die Verantwortung übernehmen und anderen Halt geben. Ihr Einsatz – in der Feuerwehr, in Vereinen, beim Sport, in sozialen Initiativen oder im kulturellen Leben – macht Krailling zu einem Ort, in dem man sich aufeinander verlassen kann. Dafür danke ich von Herzen.”

Der Tag des Ehrenamts am 5. Dezember erinnert daran, wie viel Kraft in freiwilligem Engagement steckt. Und daran, dass diese Kraft aus Menschen wie Sebastian Beel entsteht – Menschen, die einfach anfangen, bleiben und gemeinsam etwas bewegen.

north