150 Jahre Feuerwehr

Der aktuelle Kommandant Christian Ruder (l.) und sein Vorgänger Michael Gogl vor dem historischen Spritzenwagen. (Foto: pst)
Der aktuelle Kommandant Christian Ruder (l.) und sein Vorgänger Michael Gogl vor dem historischen Spritzenwagen. (Foto: pst)
Der aktuelle Kommandant Christian Ruder (l.) und sein Vorgänger Michael Gogl vor dem historischen Spritzenwagen. (Foto: pst)
Der aktuelle Kommandant Christian Ruder (l.) und sein Vorgänger Michael Gogl vor dem historischen Spritzenwagen. (Foto: pst)
Der aktuelle Kommandant Christian Ruder (l.) und sein Vorgänger Michael Gogl vor dem historischen Spritzenwagen. (Foto: pst)

Vor 150 Jahren wurde eine Vielzahl an Feuerwehren gegründet. Es war König Ludwig II., der mit einem Aufruf den Gründungsboom ausgelöst hat. Auch die Freiwillige Feuerwehr Unterpfaffenhofen wurde 1873 gegründet und ist heute eine von 52 im Landkreis. Anfangs sind die Floriansjünger mit einem Spritzenwagen ausgerückt, gezogen von einem Traktor. Heute hat die Feuerwehr einen riesigen Fuhrpark, darunter den landkreisweiten einzigen Dekontaminationswagen, der von chemischen, biologischen und radioaktiven Stoffen befreit. Nächstes Jahr sollen eine Drehleiter und ein Kommandofahrzeug kommen.

Ihr 150-jähriges Jubiläum feierten die Unterpfaffenhofener mit befreundeten Feuerwehren, Gottesdienst, Festzug, gemeinsamen Essen und einer Party am Abend. Zu den Wehren aus der Umgebung, darunter die Paten Germering und Aubing, gesellte sich auch eine Abordnung aus der ungarischen Partnerstadt Balatonfüred. Die Feuerwehrmänner in ihren hellgrauen Uniformen stachen aus der Menge der in dunkelblauen Ausgehuniformen gekleideten Feuerwehrleuten hervor.
Glückwünsche gab es von Oberbürgermeister Andreas Haas. Er ist als Truppmann aktives Mitglied bei der Unterpfaffenhofener und der Germeringer Freiwilligen Feuerwehr. In diesem Jahr sind die Helfer bis jetzt zu 155 Einsätzen ausgerückt. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 251. Bei Übungen und Lehrgängen, die in der Freizeit absolviert werden, bereitet sich die Mannschaft, die aus 70 Aktiven und 25 Jugendlichen besteht, auf die Einsätze vor. Lob gab es dafür von Stellvertretenden Landrat Michael Schanderl.
Vieles bei der Feuerwehr sei Routine. Die meisten Einsätze betreffen technische Hilfeleistungen.Dabei sind sie innerhalb von zwölf Minuten vor Ort – auch wenn sie dafür eine Familienfeier, das Bett oder ein Abendessen verlassen müssen. Aber es gibt auch belastende Einsätze. Als er sich vor 42 Jahren für den Feuerwehrdienst beworben hatte, wurde ihm erst ein Bilderbuch mit schrecklichen Fotos von schweren Unfällen und Unfallopfern gezeigt, so der ehemalige Kommandant Michael Gogl. Ob er das aushalte, wurde er gefragt. Ansonsten sei er für die Feuerwehr nicht geeignet. Die Zeiten haben sich geändert. Vorsichtig und mit Begleitung werden die Nachwuchsfeuerwehrleute vorbereitet, nach den Einsätzen sitzt man noch zusammen und spricht über die Ereignisse.
Nach seiner 24-jährigen Tätigkeit als Kommandant, hat Gogl vor zwei Jahren das Amt an Christian Ruder übergeben. Der 40-jährige ist bereits seit 24 Jahren dabei. In der öffentlichen Wahrnehmung der Feuerwehr hat sich einiges geändert, erzählt er. Früher sei die Wehr bei echten Notfällen gerufen worden. Heute wird schon bei Kleinigkeiten wie einer Katze im Baum oder einer Pfütze im Keller die 112 gewählt. „Viele wissen nicht, dass wir ehrenamtlich tätig sind“, bedauert Ruder.

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