TSV Volleyballer müssen Rotstift ansetzen

Unterhaching · 10.000 Euro Zuschuss gekürzt

Wie schon in 2009 bestreitet Pokalsieger Generali Haching das Finale um die Deutsche Meisterschaft: trotzdem musste die Gemeinde den Zuschuss kräftig kürzen.  Foto: Kathrin Kohnke

Wie schon in 2009 bestreitet Pokalsieger Generali Haching das Finale um die Deutsche Meisterschaft: trotzdem musste die Gemeinde den Zuschuss kräftig kürzen. Foto: Kathrin Kohnke

Unterhaching · In Zeiten leerer Haushaltskassen ist die Verteilung von finanziellen Zuschüssen ein sensibles Thema. So endete denn auch die Anfrage des TSV Unterhaching vor dem Finanzausschuss mit einem eher sportlichen Kompromiss. Statt der 25.500 Euro, die die Spitzen-Volleyballer des Vereins seit Jahren erhielten, fließen heuer gerade noch 15.000 Euro in die Abteilung. Aber es hätten im Grunde auch weniger sein können.

Seit der Teilnahme in der 1. Bundesliga (2000/ 2001) hatte die Gemeinde der Volleyballabteilung umfangreiche Zuschüsse gewährt – basierend auf einem Grundsatzbeschluss des Gemeinderates. Zuletzt hatte der Finanzausschuss einem Antrag des TSV über 25.500 Euro in 2009 zugestimmt. Zunehmend sorgte der Grundsatzbeschluss jedoch für kontroverse Diskussionen unter den Gemeinderäten und wurde deshalb im vergangenen Oktober aufgehoben. Über die Zuschüsse wird seit dem nur noch auf Antrag hin im Einzelfall entschieden. So wie jetzt auch auf der aktuellen Sitzung des Ausschusses. Für eine komplette Nullrunde hatte heuer Dr. Christine Helming (Grüne) plädiert. Die Finanzreferentin argumentierte, dass die Musikschule wie auch die Volkshochschule erhebliche Einschnitte hätten hinnehmen müssen. Der TSV hingegen bekäme durch die Sportförderung und von zirka 15 Sponsoren Unterstützung. Man müsse nun auch mal Flagge zeigen. Für 10.000 Euro an Fördergeldern sprach sich hingegen Thomas Jaeger (FDP) aus. »Der Betrag ist ein Zeichen, aber wir müssen auch sparen«.

Musikschule und VHS setzten hier eine moralische Vorgabe. Peter Wöstenbrink (SPD) betonte, es müsse mit vernünftigem Augenmaß agiert werden. Man dürfe das Vertrauen der vielen Ehrenamtlichen nicht verlieren. »Talfahrt ist zwar angesagt. Aber wenn auf der einen Seite um 10 bis 20 Prozent gekürzt wird, muss ich anderenorts die gleiche Messlatte anlegen«, so Wöstenbrink. Hier gehe es nicht nur um den TSV, sondern um die Wirkung auf alle ehrenamtlich Tätigen. Als vernünftiges Maß würde die SPD deshalb einen Zuschuss in Höhe von 20.000 Euro gutheißen. Man setze hier ein Signal in zweierlei Hinsicht, erläuterte dazu Michael Durach. Natürlich müsse die Gemeinde sparen. Andererseits sei neben der Kultur auch der Sport wichtig. Er stehe für einen Kompromiss in beide Richtungen: »Das Geld, das wir geben, muss in die Jugendförderung gehen«. Denn gerade auch der Spitzensport habe Auswirkungen auf die Jugend.

»Ein guter Kompromiss, mit dem wir leben können, sind 15.000 Euro«. Die CSU würde unter Umständen auch eine Reduktion der Zuschüsse in zwei Stufen befürworten, ergänzte dazu Dr. Christian Dollinger. Heuer gäbe es 15.000 Euro, in 2011 nur 10.000 Euro.

In Hinblick auf die Entwicklung des Haushaltes wollte sich Bürgermeister Wolfgang Panzer jedoch auf die zweistufige Variante nicht festlegen. Als einen sportlich fairen Gesamtkompromiss errechnete Panzer aus den gemachten Vorschlägen den Mittelwert: 15.000 Euro. Dies seien zwar rund 40 Prozent weniger als in den Vorjahren, so der Rathauschef, aber viel mehr sei in Anbetracht der Haushaltslage kaum zu erwarten gewesen. Mit zwei Gegenstimmen wurde das Ergebnis bestätigt. Das nahm denn auch Volker Panzer, TSV-Präsident zur Kenntnis.

»Im Prinzip sind wir mit dem Zuschuss zufrieden, es hätte schließlich auch nichts sein können«, urteilte er abschließend.

K. Kohnke

Artikel vom 21.04.2010
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