»Unsere Stadt blüht auf« – aber nicht ohne Grünpaten

Poing · Die Blumen-Engel

Solch prachtvolle, gut gepflegte Grünanlagen wie  etwa die vor dem Bürgerhaus wären ohne die Grünpaten wie Karl Ketterl, Sieglinde Pehl und Ingrid Ketterl nicht möglich. (von links)                Fotos: Gemeinde Poing, pt

Solch prachtvolle, gut gepflegte Grünanlagen wie etwa die vor dem Bürgerhaus wären ohne die Grünpaten wie Karl Ketterl, Sieglinde Pehl und Ingrid Ketterl nicht möglich. (von links) Fotos: Gemeinde Poing, pt

Poing · Der Countdown läuft. Am 8. Juli wird die Gemeinde Poing von den kritischen Augen der Fachjury des Wettbewerbs »Entente Florale« begutachtet. Dabei wurde die erste Hürde schon erfolgreich bewältigt und die Chancen stehen gut. Denn Poing ist die einzige Gemeinde Bayerns, die es aufgrund der überzeugenden Bewerbungsunterlagen in die engere Auswahl geschafft hat. Doch bis zum Stichtag ist jede helfende Hand gefragt, weshalb die Grünpaten eine besonders wichtige Rolle spielen.

In Deutschland steht der europäische Wettbewerb unter dem Motto »Unsere Stadt blüht auf«. Eine Bezeichnung, die den Inhalt des Wettbewerbs treffend bezeichnet. Denn aus dem ursprünglichen reinen Pflanzen- und Baumwettbewerb, der reinen Ortsverschönerung, haben sich Kriterien entwickelt, die allen Beteiligten ein Höchstmaß an Engagement abfordern. Gemeinsam sollen Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Bürger ihre Gemeinden und Städte mit Grün und Blumen lebendig und nachhaltig gestalten.

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In Poing liegt der Wettbewerb in den Händen von Baubetriebshofleiter Ludwig Mayr und seinem Team. Aufgrund der allgemeinen engen kommunalen Finanzen kommt den Grünpaten jedoch eine wachsende Rolle zu. Denn schließlich soll der Prozess, dass Poing schöner wird, auch nach 2011 weitergehen. »Die Gemeinde kann sich das finanziell nicht mehr leisten«, so Bürgermeister Albert Hingerl kürzlich bei der zweiten Zusammenkunft aller Grünpaten im Baubetriebshof. Laut Baubetriebshofleiter Mayr hat die Gemeinde inzwischen 20 Grünpaten. 14 haben sich für die öffentlichen Grünflächen entschieden, fünf für Spielplätze, ein Pate widmet sich der Kontrolle der Containerplätze und einer spendet Geld für Bepflanzungen. »Säubern, gie­ßen, Unkraut beseitigen, pflanzen, Beschädigungen und Verschmutzungen melden«, dies seien die Tätigkeiten der freiwilligen Helfer, beschrieb Mayr die Aufgaben. Wie der Rathauschef so hofft auch Mayr, dass sich noch mehr Menschen für dieses Ehrenamt begeistern können. Interessierte sollten sich bei ihm melden. Nicht mitgezählt hatte die Verwaltung allerdings die Bewohner des Wohngebietes W1, die nun auch die Anerkennung als Grünpaten wollen.

»Die Gemeinde hat doch viel mehr Grünpaten«, reklamierte Sieglinde Pehl, Gemeinderätin der Grünen und Anwohnerin der Edelweißstraße im W1. Man sei vor über zwanzig Jahren her gezogen und seither pflegte nahezu jeder Anwohner einen öffentlichen Grünstreifen am Haus, sagte sie. So hat etwa Gertrud Scholz vor 20 Jahren aus einem Samen eine Tanne gezogen. Nun wolle sie einen schmalen Streifen in ihrem Wohngebiet jahreszeitlich blühend bepflanzen. Eine weitere Ergänzung kam von Bernd Hänel, Vorsitzender des Kleingartenvereins. Man sei »wild entschlossen«, einen Beitrag zu leisten an öffentlichen Stellen, an Wegen und am Parkplatz, berichtete er. Außerdem wolle man die Anlage im Wettbewerb »vorführen«.

Mit dem Kleingartenverein, dem Wildpark, dem Reuterpark, der Alleebegrünung und dem Bergfeldsee rechnet sich Poing sehr gute Chancen beim Wettbewerb »Entente Florale« aus. Ein Poinger Filmemacher wird sogar kostenlos einen Film über die Gemeinde machen. »Damit können wir auch ein wenig punkten«, ist sich Bürgermeister Hingerl jetzt schon sicher. Petra Tränkel

Artikel vom 30.03.2010
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