Aus dem Sicherheitsbericht der Polizei für Berg am Laim

Berg am Laim · Mehr Einbrüche

Ein Einbrecher macht sich an der Haustür zu schaffen. Nicht nur der Verlust von Wertsachen ist dann zu beklagen. Viele Geschädigte sind auch traumatisiert und fühlen sich in ihrer eigenen Wohnung nicht mehr sicher.	Foto: ks

Ein Einbrecher macht sich an der Haustür zu schaffen. Nicht nur der Verlust von Wertsachen ist dann zu beklagen. Viele Geschädigte sind auch traumatisiert und fühlen sich in ihrer eigenen Wohnung nicht mehr sicher. Foto: ks

Berg am Laim · Es ist ein Alptraum: Man kommt abends nach Hause und findet eine aufgebrochene Tür und eine verwüstete Wohnung vor: jede Schublade geleert, kein Ding mehr an seinem Platz, liebgewordene Dinge zerstört oder gestohlen. Oder man sperrt morgens die Tür zur Firma auf und stellt fest, dass ein Fenster aufgehebelt und alle Schränke auf der Suche nach Wertsachen durchwühlt worden sind.

Diese Horrorvorstellung wird in Berg am Laim im Schnitt an jeden dritten Tag Wirklichkeit. Polizeidirektor Bernhard Konrad, Leiter der zuständigen Polizeiinspektion 24, musste einen deutlichen Anstieg bei den Einbrüchen feststellen: »2008 lag die Zahl bei 93, 2009 aber gab es 122 Einbrüche.« Dabei seien vermehrt Bürogebäude mit mehreren Praxen, Geschäften oder Büros angegangen worden.

Einbrecher suchten besonders gerne die Neumarkter Straße, die Kreillerstraße und die Baumkirchner Straße auf. Als kritischster Monat hatte sich letztes Jahr in Berg am Laim der September erwiesen. In diesem Monat häuften sich die Diebstähle aus Büros und Lagern, die Einbrüche in Keller- und Speicherräume sowie die Entwendungen von Baustellen. Die Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser dagegen waren übers Jahr hin relativ gleichmäßig verteilt. Aber Bernhard Konrad kann beruhigen: »Für eine Großstadt bewegt sich die Zahl der Einbrüche und Diebstähle durchaus im grünen Bereich und ist auch nicht untypisch für ganz München.« Die Betroffenen tröstet das wenig. Sie müssen nicht nur mit dem oft schmerzlichen Verlust von Wertsachen und Andenken fertig werden.

Manche Bestohlenen sind regelrecht traumatisiert, betrachten ihr Zuhause als »fremdbewohnt«, fühlen sich verunsichert in den eigenen vier Wänden. Unterstützung bei der Verarbeitung des Erlebten findet man bei Mitarbeitern von Beratungsstellen, wie etwa dem »Weißen Ring«, dem Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern.

Aber natürlich wäre es besser, Einbrechern ihr übles Treiben so schwer zu machen, dass sie scheitern müssen. Die Polizei hat dazu viele nützliche Hinweise. »Nach fünf Minuten gibt der Einbrecher auf«, so der Titel einer Informationsbroschüre. Jeder höher die Hürden sind, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Einbrecher unverrichteter Dinge wieder abzieht.

Die wichtigsten Tipps:

  • Schließen Sie auch bei kurzer Abwesenheit alle Fenster und Türen. Denken Sie dabei auch an Keller- und Bodentüren. Gekippte Fenster sind offene Fenster, kein Hindernis für Einbrecher.
  • Ziehen Sie Türen nie nur einfach ins Schloss, sondern schließen Sie immer zweifach ab. Vergessen Sie Schlüsselverstecke außerhalb Ihrer Wohnung. Verbrecher kennen alle Verstecke.
  • Sorgen Sie für ausreichende Beleuchtung vor Türen und Zugangswegen, etwa durch Bewegungsmelder.
  • Schließen Sie Rollläden nur zur Nachtzeit, geschlossene Rollläden signalisieren Ihre Abwesenheit.
  • Wertsachen, die offen im Haus herumliegen, locken Einbrecher an. Bewahren Sie wertvolle Schmuckstücke, Dokumente und sonstige Wertsachen verschlossen auf, etwa in einem Safe.
  • Im Handel gibt es zudem eine Vielzahl mechanischer Sicherungen für Türen, Fenster, Lichtschächte, Rollläden etc. Greifen Sie nur zu geprüften und zertifizierten Angeboten, damit Sie nicht viel Geld für wenig Schutz ausgeben. Im Zweifel kann die nächste Polizeidienststelle weiterhelfen.
  • Der letzte Tipp allerdings kostet gar nichts und ist der wertvollste.
    Bernhard Konrad: »Der beste Schutz gegen Einbruch ist der Nachbar, der auf das Eigentum des Nachbarn aufpasst. Wenn man guten Kontakt zu den Nachbarn pflegt, auf Fremde achtet, hellhörig wird, wenn‘s wo mal klirrt, dann haben Einbrecher keine Chance.« gh

Artikel vom 30.03.2010
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