Poing erteilt Pliening vorerst Absage: Zu viel Verkehr

Poing/Pliening · Gerangel um Bebauungsplan

Poing/Pliening · Die Gemeinde Pliening möchte ihr Gewerbegebiet erweitern und hat die Gemeinde Poing zur Stellungnahme im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes vorgelegt. Einstimmig erteilte die Nachbargemeinde Pliening jedoch erneut eine Absage. Bei dem Gewerbegebiet handelt es sich um das »Gewerbegebiet IV« südlich der Steinmetzstraße, zwischen Schlosser- und Gewerbestraße.

Schon in der Sitzung am 12. Februar letzten Jahres haben die Gemeinderäte Poings die Aufstellung des Bebauungsplanes abgelehnt mit dem Grund, dass man im Bereich Grub eine nicht unerhebliche Zunahme des Verkehrsaufkommens erwarte. Poing verlangt, dass der Schwerlastverkehr nicht über Grub und die für größere Lastwägen gesperrte Gruber Brücke geführt werde. Außerdem seien Speditionen auszuschließen, um eine Zunahme des Schwerlastverkehrs so weit als möglich zu verhindern.

Diese Forderung will Pliening jedoch nicht erfüllen, da ein Logistikbetrieb wie die Firma Ratioform immer mit Schwerlastverkehr verbunden sein werde. Ein solches Branchenverbot sei wenig hilfreich, da die Planung ja gerade die Erweiterungsmöglichkeit der Firma Ratioform zum Ziel habe, hieß es aus Pliening.

Pliening hatte dann in den Plan aufgenommen für die Gemeindeverbindungsstraße Landsham-Grub eine Anschlussstelle an die künftige Umgehungsstraße zu schaffen und den Einmündungsbereich der Gewerbestraße in die Staatsstraße 2082 zu optimieren und gegebenenfalls mit einer Ampelanlage auszurüsten. Aus Sicht der Poinger Verwaltung würde ein Anschluss der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Landsham und Grub an die geplante Umgehungsstraße jedoch den Verkehr für Grub eher noch verstärken. Auch eine Ampelanlage an der Einmündung der Gewerbestraße lehnt Poing ab, weil der abfahrende Schwerlastverkehr eher den Weg nach Süden durch Grub wählen würde.

Peter Maier, SPD, meinte, die Plieninger sollen dafür sorgen, dass der Verkehr über die eigene Staatsstraße abfließe. Auch Karin Kölln-Höllriegl, Freie Wähler, sprach sich für eine Ablehnung des Planes aus: »Weil nur die Ausweichmöglichkeit Grub gezeigt wird«. Doch damit nicht wieder der Eindruck entstehe, man werde alles, was aus Pliening kommt, ablehnen, beschloss Bürgermeister Albert Hingerl, das Beschlussprotokoll nicht per Post zu übersenden – sondern den Plieninger Rathauskollegen persönlich einzuladen, um sich gemeinsam über die Verkehrsproblematik zu unterhalten. pt

Artikel vom 02.02.2010
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