Ernste Worte beim Unterhachinger Neujahrsempfang

Unterhaching · »Geordneter Sinkflug«

Zu den Ehrengästen des Abends gehörte das Prinzenpaar: Daniela I. und Paul I. sowie die Präsidentin der Gleisenia, Angelika Gries. Foto: Woschée

Zu den Ehrengästen des Abends gehörte das Prinzenpaar: Daniela I. und Paul I. sowie die Präsidentin der Gleisenia, Angelika Gries. Foto: Woschée

Unterhaching · Rund 600 Gäste gaben sich auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde Unterhaching am vergangenen Donnerstagabend ein Stell-Dich-Ein. Zum ersten Mal wurde der Empfang in der Generali-Sportarena abgehalten, »der modernsten und schönsten Sporthalle im ganzen Landkreis«, wie Bürgermeister Wolfgang Panzer bei seiner Ansprache nicht ohne Stolz bemerkte.

Wie geht es weiter mit der Fasanenschule?

Neben dem Lob für die vielen ehrenamtlich Engagierten, die die Gemeinde erst zu einem lebenswerten Ort machten, gab es durchaus auch ernste Töne bei der Neujahrsansprache des Gemeindeoberhauptes. Panzer verglich eine Gemeinde mit einem Jumbo-Jet. »Unsere Haushaltswirtschaft ist mit einem Jumbo-Jet vergleichbar. Wir haben uns im Laufe der Jahrzehnte mit steigenden Einnahmen und damit steigendem Wohlstand in immer größere Höhen gewagt. Diese Einnahmen brechen nun ohne unsere Schuld auch in Unterhaching immer mehr in sich zusammen. Wenn ich den Vergleich mit dem Jumbo-Jet nochmal heranziehen darf.

Die Flügel unseres Flugzeugs: Gewerbesteuer und Einkommenssteuer waren, bisher sehr gleichmäßig weit ausgestreckt und der Tank, also die Rücklagen zudem wohl gefüllt. Für das Jahr 2010 und die Folgejahre lassen die Zukunfsprognosen nun erkennen, dass die Anzahl der Passagiere in unserem Flugzeug Unterhaching gleich bleibt oder sogar noch anwächst, die Flügel aus Steuern und die Tankfülung der Rücklage jedoch merklich zurückgehen. Es ist nun meine Auflage als Bürgermeister einen geordneten Sinkflug einzuleiten und gemeinsam mit meinen 30 Copiloten im Gemeinderat, meiner Besatzung, der Gemeindeverwaltung, Lösungen zu finden, um ein unverhältnismäßiges Durchsacken unseres Jumbo-Jets Unterhaching zu verhindern.« Im Februar jeden Jahres, so berichtet der Bürgermeister weiter, habe der Gemeinderat die Aufgabe den Haushalt aufzustellen und damit die Weichen für wichtige Vorhaben in der Gemeinde zu stellen. Um die gemeindlichen Aufgaben auch weiterhin erfüllen zu können, müssten alle Gebühren und alle Zuschüsse auf den Prüfstand gestellt werden. Größten Wert lege er aber darauf, dass das gute soziale Klima in der Gemeinde erhalten bleibe, betonte Panzer.

Große Kosten kämen auf die Gemeinde in den kommenden Jahren zu, müsse doch die Fasanenschule neu errichtet werden, ebenso wie die Realschule in Taufkirchen. Rund 40 Prozent der Schüler dort kämen aus Unterhaching, deshalb müsse sich Unterhaching auch hier an den Kosten beteiligen, informierte Panzer die Gäste. Stolz zeigte sich das Gemeindeoberhaupt über die gelungene Auftaktveranstaltung zur Ortsentwicklung der Gemeinde. Hier würde die Gemeinde gemeinsam mit der lokalen Agenda 21 versuchen, die Bürger ins Boot zu holen, um gemeinsam eine nachhaltige Ortsentwicklungsplanung auf die Beine zu stellen. Hoffnungsvoll blickte Panzer abschließend in die Zukunft: »Wenn wir also auch nicht wissen, was uns 2010 tatsächlich bringt, so bin ich insgesamt überzeugt, dass die Verwaltung der Gemeinde Unterhaching einschließlich des Gemeinderates sehr gut aufgestellt ist, um die Herausforderung der Zukunft zu meistern.«

hw

Artikel vom 27.01.2010
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