Berg am Laim: Frau ersticht Ehemann, der verstirbt

Berg am Laim · Familiendrama am Sonntag

Berg am Laim · Tragisches Ende eines Familienstreits: Eine Serbin hat am Sonntag, 3. Januar, in Berg am Laim ihren Ehemann erstochen. Am Sonntagnachmittag rief die 29-Jährige bei der Notrufzentrale an und teilte mit, dass sie ihren 38-jährigen Ehemann nach einem Sturz auf dem Boden liegend gefunden habe. Ihren Angaben zufolge, hatte er sich bei dem Sturz mit einem Messer am Arm verletzt und dabei viel Blut verloren.

Zwischenzeitlich würde er auch nicht mehr atmen.

Wenig später trafen Polizei und Rettungsdienst in der Wohnung in Berg-am-Laim ein. Der 38-jährige Serbe verstarb nach erfolglosen Reanimationsmaßnahmen gegen 16.25 Uhr noch in der Wohnung. Da nach den ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei die Verletzungen des Serben nicht mit dem von der Ehefrau geschilderten Sturz zusammenpassten, wurde die Mordkommission verständigt. Vor Ort übernahmen die Beamten die Ermittlungen.

Die Leiche des 38-Jährigen wurde im Institut für Rechtsmedizin obduziert. Als Todesursache wurde ein Verbluten nach innen und außen in Folge einer Stichverletzung, die Herz und Lunge traf, festgestellt. Zudem wurde eine Verletzung diagnostiziert, die beim Abwehren eines Messerangriffs entstehen kann.

Die 29-jährige Serbin wurde vorläufig festgenommen und vernommen. Während ihrer Aussage bei der Kriminalpolizei blieb sie beharrlich bei ihrer Version, wonach ihr Ehemann beim Sturz verletzt wurde. Danach wurde sie der Haftanstalt im Polizeipräsidium München überstellt. Die drei Kinder des Ehepaares im Alter von 12 Jahren, dreieinhalb Jahren und zehn Monaten wurden bei Angehörigen der Familie untergebracht. Am Montag, 4. Januar, besann sich die 29-Jährige nun eines Besseren und machte ausführliche Angaben zum eigentlichen Tatablauf. Demnach kam es in den letzten Wochen vermehrt zu Streitigkeiten in der Familie. Der Ehemann und Vater habe sowohl sie als auch die Kinder mehrmals beleidigt und geschlagen.

Als der 38-Jährige auch am Sonntagnachmittag wieder Beleidigungen von sich gab und Schläge austeilte, griff die 29-Jährige zum Messer, mit dem sie zuvor noch in der Küche arbeitete. Sie stach damit ihren Ehemann in die Brust. Mit der »Sturzgeschichte« hoffte sie, dass man ihr glauben würde und sie nicht ins Gefängnis müsse, damit sie wieder zu ihren Kindern zurückkehren könne. Gegen die Frau wurde von der Staatsanwaltschaft München I Haftbefehl wegen Totschlags beantragt und vom Ermittlungsrichter erlassen.

Artikel vom 05.01.2010
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