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Walter-Sedlmayr-Platz in Feldmoching: Umgestaltung möglich?
Feldmoching · Ein Kunstwerk, das nicht gefällt
Kunstwerk oder Steinwüste? Die Meinungen sind geteilt, aber überwiegend negativ. Foto: js
Feldmoching · Wirklich gemütlich ist er nicht, der Walter-Sedlmayr-Platz am Feldmochinger S-Bahnhof. Bürger und Lokalpolitiker bezeichnen ihn als »Steinwüste«. Einst als Oase städtischen Lebens geplant, ist der Platz meist öde und leer, aufhalten will sich dort kaum jemand. Die CSU-Stadträte Josef Schmid und Mechthilde Wittmann haben nun bei Oberbürgermeister Christian Ude beantragt, ein Konzept zur Verschönerung des Areals zu erstellen.
- Feldmoching · Walter-Sedlmayr-Platz beleben
Themenseite zum Walter-Sedlmayr-Platz, dem Kunstwerk am S- und U-Bahnhof Feldmoching, dem die Feldmochinger Leben einhauchen wollen
Von ihrem Arbeitsplatz in der Bäckerei Traublinger blickt Silvana Schöne Tag für Tag auf eine kahle Steinfläche. Als Bereicherung empfindet sie den Platz nicht. »Hinzu kommt, dass es hier meistens extrem verschmutzt ist«, sagt sie. Jugendliche hinterließen Pizzaschachteln, auch zerbrochene Flaschen seien oft auf dem Boden zu finden. Immerhin habe die Stadt vor etwa zwei Wochen auf dem Gelände Mülleimer aufstellen lassen. »Vielleicht wird es dadurch etwas besser«, hofft Schöne.
Für wenig gelungen hält den Platz auch die Mehrheit des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl (BA 24). »Dieser Ort wird von der Bevölkerung nicht angenommen«, sagt Gabriele Meissner (SPD). Die bepflasterte Fläche sei nichtssagend und leer, es sei dringend nötig, den Platz für die Anwohner attraktiver zu machen. »Dort ist es sehr öde«, kritisiert auch Irene Butt (Grüne). Auch die Mauer mit dem schachbrettartigen Muster, ein Kunstwerk des Malers und Bildhauers Ludger Gerdes, der den Platz entworfen hat, findet nicht ihre Zustimmung. »Man muss sich schon wundern, was manche Stadtplaner unter Kunst verstehen«, kritisiert sie. Um die Fläche zu beleben, habe der BA versucht, dort einen Wochenmarkt einzurichten. Dies sei jedoch am Bodenbelag gescheitert, der nicht befahrbar sei. Auch Dr. Rainer Großmann (CSU) findet: »An dem Platz muss unbedingt etwas gemacht werden.«
Vor allem die Mauer sei eher abweisend als einladend. »Eigentlich war dort ein treppenartiger Bau geplant, der einem Amphitheater ähnelt«, erinnert er sich. Vom ursprünglichen Entwurf sei bei der Umsetzung 2003 jedoch nicht mehr viel übrig geblieben. »Wir haben uns damals sehr gewundert, was aus den Plänen geworden ist«, sagt er. Als positiv empfindet den Platz lediglich Johann Hohenadel (FDP). »Mir ist dort bisher nichts Verbesserungswürdiges aufgefallen«, bezieht er Position. Nachdem die Fläche erst vor sechs Jahren neu geschaffen worden sei, sehe er keinen Handlungsbedarf: »Das wäre hinausgeworfenes Geld.« Anders sieht das die CSU-Stadtratsfraktion. »Die Menschen vor Ort wünschen sich mehr Grün sowie die Entfernung der Mauer«, heißt es in ihrem Antrag an das Direktorium der Stadt, das nun prüfen soll, inwieweit eine Umgestaltung des Platzes möglich ist.
Das Problem dabei: Weil es sich bei dem Areal um ein Kunstwerk handelt, muss für Veränderungen die Zustimmung des Künstlers eingeholt werden. Gerdes ist jedoch im vergangenen Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen. »Die Urheberrechte gelten aber 70 Jahre über den Tod hinaus«, sagt Johann Sandmeier vom Baureferat. Zu klären sei zunächst, wer das künstlerische Erbe des Bildhauers verwalte: »Wir wissen im Moment nicht, wie der Nachlass geregelt ist.« Ob eine Veränderung des Platzes rechtlich überhaupt möglich ist, sei daher noch völlig offen.
js
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