Nach 42 Jahren geht der Poinger Polizeihauptkommissar in Ruhestand

Poing · Rudolf Hochhard verabschiedet sich

Polizeihauptkommissar Rudolf Hochhard wird von seinem Kollegen Albert Milius (li.) schweren Herzens nach 42 Jahren in den Ruhestand entlassen. Foto: pt

Polizeihauptkommissar Rudolf Hochhard wird von seinem Kollegen Albert Milius (li.) schweren Herzens nach 42 Jahren in den Ruhestand entlassen. Foto: pt

Poing · Als Rudolf Hochhard am 3. Dezember seinen 60. Geburtstag feierte, dann war das für ihn nicht nur ein Grund sich zu freuen. Er beging seinen »Runden« mit einem lachenden und weinenden Auge. Denn für den ersten Polizeihauptkommissar bedeutete dies auch nach 42 Jahren Abschied zu nehmen von seinem geliebten Beruf und den Kollegen der Polizeiinspektion Poing.

»Es ist ein interessanter Beruf und sehr befriedigend. Ich habe es nie bereut«, versicherte er überzeugend.

Geboren im niederbayerischen Simbach, machte er zunächst eine Ausbildung als Betriebsschlosser und war dann bei den Bayerischen Motorenwerken tätig. Als er zur Bundeswehr einberufen werden sollte, entschloss er sich stattdessen für den Polizeidienst. »Ich wollte einen Beruf mit Zukunft, wollte viel erleben und einen Beruf, der die Persönlichkeit stärkt«. Und obendrein erschien ihm das Sprichwort »bei der Polizei hat man einen Marschall-Stab im Tornister« vielversprechend.

Wie es sich nun nach einem langen Berufsleben herausstellt, hat sich dies bewahrheitet, denn Hochhard hat eine Bilderbuchkarriere gemacht. 18-jährig begann er seinen Polizeidienst bei der Bereitschaftspolizei in Seeon, ging nach Nürnberg und nach der Ausbildung für den mittleren Polizeidienst am 1.12.1971 zur frisch eröffneten Polizeiinspektion Poing.

»Ich war quasi ein Mann der ersten Stunde«, erinnert er sich. Zunächst war er als Schutzpolizist eingesetzt, dann als Ermittlungsbeamter für die Bearbeitung von mittlerer Kriminalität zuständig. Wenige Jahre später hatte er die Chance in den gehobenen Dienst zu wechseln: »ohne Abitur war dies nicht selbstverständlich«. Bis 1982 war er Dienstgruppenleiter in Poing, dann 20 Jahre bei der Einsatzzentrale in Erding. Seit 2002 ist er wieder in Poing als Chef der Dienststelle tätig. »Dies war die interessanteste und schönste Zeit, weil man etwas bewegen kann«.

Außergewöhnliches hat er erlebt, wie den Badewannenmord vor einigen Jahren. Das Erlebte habe die 45 Polizisten der Dienststelle zusammengeschweißt. »Wir haben ein gutes Betriebsklima«, bestätigt Hochhard.

Doch nun hat er endlich Zeit für die Ehefrau, den Garten und seine Hobbys: Tennis, Fahrradfahren, Fischen und »Zillie«. Das schwarze Riesenschnauzer-Hundebaby haben ihm die Kollegen zum Abschied geschenkt und wie der Polizeichef mit glänzenden Augen von ihrschwärmt, scheint dies wohl die neue große Leidenschaft zu werden. pt

Artikel vom 03.12.2008
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