Haar/München · Salmdorfer Pieta

Die Salmdorfer Pieta. Foto: Gemeinde Haar

Haar/München · Die Pieta, Schmuckstück der Salmdorfer Kirche Mariä Himmelfahrt, ist derzeit im Jüdischen Museum in München zu sehen. Die bemalte Holzskulptur aus dem 14. Jahrhundert gehört zu den wichtigsten Exponaten der Ausstellung »Stadt ohne Juden«, die anlässlich des 850. Stadtgeburtstags am Jakobsplatz gezeigt wird.

Das Vesperbild kehrt für ein Jahr an einen ehemaligen Standort zurück. Wenige Monate nach der Vertreibung der Juden aus München 1443 wurde die Pieta in der ehemaligen Synagoge aufgestellt. Wie in vielen anderen Städten, beispielsweise in Bamberg oder Nürnberg, wurde das jüdische Gebetshaus so in einen christlichen Ort der Marienverehrung umgewandelt. Für Museumsleiter Bernhard Purin ist die Präsentation der Pappelholzfigur eine »kunsthistorische Sensation, da sie seit mehr als 200 Jahren nicht mehr in München zu sehen war«. Die Ausstellung werde dazu beitragen, versichert er, den Bekanntheitsgrad der Skulptur zu steigern. Dem Museum sei durchaus bewusst, dass die Leihanfrage nicht unbescheiden gewesen sei.

Beim Transport musste darum höchste Sorgfalt walten. Eine Kunstspedition brachte die Figur unter restauratorischer Aufsicht nach München. Das Landesamt für Denkmalpflege hatte vorher für den Standortwechsel grünes Licht gegeben. Auch das Baureferat der Erzdiözese München und Freising habe keine Einwände geäußert. Innerhalb der Ausstellungsräume seien optimale Klimabedingungen gegeben, berichtet Konrad Schneid von der Kirchenverwaltung Ottendichl. Pfarrer Albert Schamberger ist mit der Präsentation der Pietap sehr zufrieden: »Sie ist vorzüglich positioniert.« In Kürze soll für Pfarreimitglieder eine Führung mit Direktor Purin stattfinden. Die Ausstellung »Stadt ohne Juden« ist bis 30. August 2009 Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Artikel vom 15.10.2008
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