Niemand muss mehr einsam sein

Ottobrunn · 30 Jahre Seniorenarbeit

Laden zur Jubiläumsgala »30 Jahre Seniorenstelle« ein (v. l.): Heinz Eberl, Barbara Sturm, Ursula Brümmer, Anselm Stehle und Hans Markgraf. Foto: Ka

Laden zur Jubiläumsgala »30 Jahre Seniorenstelle« ein (v. l.): Heinz Eberl, Barbara Sturm, Ursula Brümmer, Anselm Stehle und Hans Markgraf. Foto: Ka

Ottobrunn · Niemand muss in Ottobrunn einsam sein, denn seit 30 Jahren gibt es die gemeindliche Seniorenstelle. Seit 1984 im weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannten Haus der Senioren in der Mozartstraße 68 untergebracht, sind die Seniorenstelle und ihr Domizil heute ein Synonym für ein aktives Miteinander der älteren Generation.

Mit einer großen Jubiläumsgala feiern die Senioren am Donnerstag, 23. Oktober, nun »30 Jahre Seniorenstelle«. Ab 14.00 Uhr lassen sie im Wolf-Ferrari-Haus mit Musik und Kabarett, Chor und Kabarett sowie Bilderschauen drei Jahrzehnte bewegter Seniorenarbeit Revue passieren. Es war im April 1978, als der Gemeinderat unter Leitung des damaligen Bürgermeisters Horst Stähler-May die baldmöglichste Einrichtung einer Stätte der Begegnung für ältere Mitbürger beschloss. Mit diesem Beschluss wollte der Gemeinderat »deutlich zum Ausdruck bringen, dass er nicht nur die Jugend in besonderem Maße fördert, sondern auch der Seniorenarbeit den ihr gebührenden hohen Rang einräumt.« Schon im Oktober 1978 konnte die Senioren-Begegnungsstätte ihre Arbeit aufnehmen. Sie wurde 26 Jahre lang von Helga Gerlach geleitet. Die Sozialpädagogin hatte ihr Büro zunächst über dem ehemaligen Standesamt in einem Reihenhaus in der Mozartstraße 89, die Veranstaltungsräume für die Senioren waren im ganzen Ort verteilt. 1984 verbesserte sich die Situation schlagartig: Die Senioren konnten in das ehemalige Rathaus der Gemeinde in der Mozartstraße 68 umziehen. Das einstige Wohnhaus des Komponisten Ermando Wolf-Ferrari hat nicht nur viel Charme, sondern auch eine Menge Platz. Dieser wurde vor fünf Jahren noch durch einen Anbau in Form eines hellen und freundlichen Wintergartens erweitert. »Das Haus der Senioren ist für viele zu einer zweiten Heimat geworden«, freute sich Seniorenbeiratsvorsitzender Anselm Stehle jetzt im Rahmen einer Presskonferenz anlässlich des Jubiläumsfestes über die vielen Besucher von etwa 55 bis 90 Jahren. Das Motto »Gemeinsam aktiv über sechzig« steht nicht nur über dem gesamten Haus, sondern auch über dem dreimal jährlich neu aufgelegten Programm mit bunten Freizeit-, Informations- und Bildungsangeboten. »Unser Ziel ist es, die Ottobrunner Senioren körperlich und geistig beweglich zu halten«, so Anselm Stehle. Die Zahlen sprechen für sich: im Jahr rund 60 regelmäßige Clubs, etwa 50 Ausflüge Besichtigungen, rund 1.000 Teilnehmer. Von Anfang an nach der Devise »Hilfe zur Selbsthilfe« konzipiert, setzen sich im Haus der Senioren 140 ehrenamtlich tätige Senioren tatkräftig ein. Dennoch gibt es einen Wermutstropfen: »Wir sind im Gegensatz zu anderen Gemeinden total unterbesetzt«, sagte Ursula Brümmer, Leiterin des Hauses der Senioren. Sie und eine weitere Kollegin haben Teilzeitstellen, außerdem gibt es noch zwei 400-Euro-Kräfte. Das engagierte Team hat eine Fülle von Aufgaben wie die Kooperation der ehrenamtlichen Mitarbeiter, für die es zum Dank einmal im Jahr ein schönes, gemeinsames Essen gibt. Mit dem großen Fest am Donnerstag, 23. Oktober, wolle das Haus der Senioren nun Dank und Anerkennung auch nach außen tragen, so Anselm Stehle. Einen in die zukunftsweisenden Dank für die Gemeinde und dem Gemeinderat haben sich die rührigen Senioren auch schon einfallen lassen: Sie spenden eine Linde, die im nächsten Frühjahr an der Ecke Mozartstraße und Wilhelm-Busch-Straße gepflanzt werden soll. Daran können sich dann auch die neuen ehrenamtlich Engagierten freuen, die die Damen und Herren im Haus der Senioren hoffen, schon möglichst bald begrüßen zu können.

Ka

Artikel vom 15.10.2008
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