Mehr Pünktlichkeit und Sauberkeit gefordert

Neubiberg · Immer Ärger mit der Bahn

Neubiberg · Die Bahn kommt – irgendwann. Das müssen Fahrgäste auf der Linie S6 am Bahnhof Neubiberg leider immer wieder auf ihren Zug wartend feststellen. Dass die Bahn die Linie bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember teilt und damit die Fahrgäste zum Umsteigen am Ostbahnhof zwingt, hat für Bürgermeister Günter Heyland das Fass zum Überlaufen gebracht.

In einem offenen Brief fordert er S-Bahn-Geschäftsführer Michael Wuth auf, »Ihre Probleme zu lösen, ohne dabei neue Gräben aufzureißen.« Denn die Bahn teilt die Linie Kreuzstraße-Tutzing, um ihre Probleme mit dem Anschluss der S-Bahn in Tutzing an die Regionalbahn zu lösen. Wegen der fast schon chronischen Verspätung klappt es dort häufig mit dem Anschluss nicht. Dass darunter die Fahrgäste im Südosten leiden müssen, verstehen weder der Bürgermeister noch Ordnungsamtschef Roland Endlicher. Denn die Menschen hier haben nun reichlich Umstände: Wer von Neubiberg nach Tutzing weiterfahren will, muss nun am Ostbahnhof 18 Minuten auf den nächsten Zug Richtung Tutzing warten.

Wer in die Stadt will, muss – Treppe runter, Treppe hoch – auf einen anderen Bahnsteig wechseln. »Das ist für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste eine Katastrophe«, macht Roland Endlicher seinem Ärger Luft. Jedes Jahr im Herbst würde die Bahn Hiobsbotschaften in Sachen Laub verbreiten, das allein sei schon ärgerlich genug. Dass S6-Nutzer bislang am S-Bahnhof Perlach ihre Fahrt unterbrechen mussten plus des Ärgernisses Streik, das sei den Leuten alles zusammen kaum mehr zuzumuten, findet Endlicher. Heyland fordert in seinem Schreiben zumindest eine barrierefreie Umsteigemöglichkeit am Ostbahnhof. Der Bürgermeister verlangt zudem von der Bahn, dass sie am Ende des »Unterbrechungszeitraums« eine detaillierte Aufstellung darüber abgibt, ob sie mit der »Zwangsumsteigerei« denn das Verspätungsproblem wirklich gelöst habe. Heyland befürchtet, dass die Bahn »einmal mehr mit ungewissem Ausgang« herumexperimentiere.

Abschließend verweist der Bürgermeister in seinem offenen Schreiben mit deutlichen Worten auf den S-Bahnhof als den »Neubiberger Schandfleck«. Unzufrieden, ja angeekelt, seien die Fahrgäste angesichts des Zustands des Bahnhofs. Dieser sei nicht nur verschmutzt. Monatelang hätten Bürger und Gemeindeverwaltung auch auf die Beseitigung zum Teil volksverhetzender Schmierereien warten müssen. Immer wieder würde das Rathaus von der Bahn monatelang hingehalten. »Schaffen Sie Vertrauen in die Zuverlässigkeit der S-Bahn und ein gepflegteres Umfeld, damit künftig mehr Berufstätige vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen«, fordert Heyland zum Ende seines Schreibens die Verantwortlichen der Bahn auf.

Ka

Artikel vom 15.10.2008
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