Skulptur auf Ahrntaler Platz findet keine Zustimmung

Haar · Verkehrs- wird zur Kunstinsel

Haar · Schon seit Jahren gibt es den Ahrntaler Platz im Haarer Neubaugebiet Eglfing: Ein großer Kreisverkehr mit 31-Meter-Insel in der Mitte, bepflanzt mit Rasen und einigen Bäumen – so sieht es hier derzeit aus.

Zugegebenermaßen: Für den Platz, der nach der Partnergemeinde Haars benannt ist, ein nicht besonders würdiger Zustand. Doch die Gestaltung wurde bewusst auf die Vollendung der Bauquartiere rundherum vertagt. Nun ist es soweit: Der erste Vorschlag zur Gestaltung wurde dem Bauausschuss vorgestellt. Die Resonanz dazu war jedoch eher verhalten.

Es ist das Zeichen der Partnerschaft zwischen der Gemeinde Haar und der Südtiroler Gemeinde Ahrntal, die 1983 geschlossen wurde: Eine Holzskulptur, die zwei in sich verzahnte Rechen darstellt, wobei jeweils einer den einzelnen Gemeinden zugeordnet ist. Diese Skulptur stand viele Jahre vor dem Bürgerhaus. Im Moment wird sie gerade restauriert und soll dann auf den Ahrntaler Platz umziehen. »Auf dem Platz soll nun die Partnerschaft zu den Dolomiten rausgearbeitet werden. Die Skulptur nimmt bereits das Thema Landschaft auf«, erklärte Landschaftsarchitekt Martin Rebmann.

Um die Berge darzustellen sieht Rebmann eine »Rasenwelle« von Ost nach West vor, auf die die Skulptur zum Stehen kommt. Geometrisch angeordnet und die Kreuzform der ankommenden Straßen im Kreisel aufnehmend will er Steinbänder, Pflanzbänder, Schnitthecken und Birnbäume anlegen. Einige Sitzbänke sollen das Ganze abrunden.

Verkehrter Ort

Als eventuell »etwas überzogen« bezeichnete Bürgermeister Helmut Dworzak (SPD) den Vorschlag. »Wir müssen uns überlegen: Wer geht auf diesen Platz?«, stellte er in den Raum. Auch Paul Wieser (CSU) fand die Verkehrsinsel einen »verkehrten Ort«, um Leute zum Verweilen einzuladen. Geborgenheit sei doch die Prämisse Nummer eins, um sich irgendwo niederzulassen. Diese sei aber an so einem Ort kaum zu schaffen, wenn man den Kreisel auch verkehrssicher gestalten möchte und dementsprechend die Hecken nicht zu hoch wachsen dürfen. »Wollen wir, dass das ein Platz ist, wo Leute sich tummeln?«, diese Frage gilt es laut Cherin Sakkal (SPD) noch vor allen Planungen zu klären.

Außerdem wurde eine Forderung fraktionsübergreifend immer lauter: Man solle sich doch auch noch mit den Ahrntalern kurzschließen, welche Vorschläge sie zur Platzgestaltung hätten. Vielleicht bekommt Haar dann ja ein paar Felsen aus den Dolomiten geschenkt. Die Planungen sind also noch nicht abgeschlossen.

Die Kosten für die Platzgestaltung werden übrigens nur zu zehn Prozent von der Gemeinde getragen – den Bärenanteil trägt die Oberbayerische Heimstätte.

C. Erl

Artikel vom 24.09.2008
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