Bauausschuss berät über bessere Busanbindungen

Haar · Ottendichler abgeschnitten

Haar · Eine Ausweitung des Fahrplanangebotes der öffentlichen Verkehrsmittel – die wünschen sich die Ottendichler schon seit langem. Nun beriet erneut der Bauausschuss der Gemeinde Haar, in welcher Form das machbar sei. Im Fokus stand die Buslinie 285, die vom Bahnhof Feldkirchen bis zum Bahnhof Haar fährt.

Derzeit ist um kurz vor 19 Uhr Schluss in Ottendichl – zumindest was die öffentlichen Busse betrifft. Am Wochenende fährt überhaupt kein Bus. Es war eine Anregung aus der Bevölkerung, abends drei zusätzliche Fahrten in einem 40-minütigen Rhythmus, sowie an den Samstagen im Stunden-takt von 7 bis 21 Uhr je eine Fahrt einzuführen. Die Verlängerung der Fahrzeiten soll den Ladenzeiten angepasst sein.

Wie üblich müsste dies in einer Testphase von vier Jahren erprobt werden, die Kosten hierfür müssten von der Gemeinde getragen werden. Knapp 120.000 Euro würde der Versuch die Gemeinde kosten. Auch die Nachbargemeinde Feldkirchen hatte sich über Fahrplanausweitungen Gedanken gemacht. Diese beinhalten unter anderem eine Streckenausweitung bis zur Messe Riem. Bei einem Treffen der beiden Gemeinden konnte jedoch kein befriedigendes, tragfähiges Gesamtkonzept erreicht werden, sodass die Gemeinde Haar nun einen Alleingang starten müsste.

Doch es wurden noch andere Möglichkeiten überprüft, die Ottendichler mobiler zu machen. Die Buslinie 243 vom Haarer Bahnhof nach Neukeferloh einen Abstecher nach Ottendichl machen zu lassen war eine davon. Diesem Vorschlag erteilte der MVV jedoch eine deutliche Absage: Die Fahrgäste Richtung Neukeferloh würden solch einen Abstecher nicht in Kauf nehmen, die Buslinie verlöre an Attraktivität. Ebenfalls wurde überprüft, ob ein »Ruftaxi« nicht die Lücken in der Busversorgung auffangen könnte – doch diese Lösung erwies sich als noch teurer als die Ausweitung des 285er-Busses.

Eine Zwickmühle wie es scheint, denn ein Teil der Ausschussmitglieder sehen mit Sorge, dass der 285er schon heute oft so gut wie leer durch die Gemeinde fährt. Die Angst, mit viel Geld einen »Geisterbus« zu schaffen sorgte im Gremium für Diskussionsbedarf. Ein Kompromiss wurde schließlich vom Bürgermeister formuliert: Die Verwaltung solle überprüfen, ob man bei Misserfolg den Versuch mit der Buslinie 285 nicht nach einem Jahr vorzeitig abbrechen könnte. Mit diesem Mittelweg konnten sich die meisten Ausschussmitglieder anfreunden. Doch zuvor soll noch ein letzte Alternative überprüft werden, die SPD-Rätin Traudl Vater eingefallen war: Man solle beim MVV nachfragen, ob nicht die Buslinie 242 aufgestockt werden könnte. Da diese von Gronsdorf Bahnhof über Salmdorf nach Ottendichl zum Haarer Bahnhof fährt, wäre mit einer Ausweitung der Fahrten gleich allen Haarer Dörfern geholfen.

Claudia Erl

Artikel vom 24.09.2008
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