MSC bringt erstklassige Spieler hervor – unter zweitklassigen Bedingungen

Lerchenau · Die Olympiasieger fehlen

Beim Penaltyschießen behielt MSC-Angreifer Max Stephan (links) die Nerven und machte im zweiten Spiel in der zweiten Liga den zweiten Sieg für den MSC klar.	Foto: ba

Beim Penaltyschießen behielt MSC-Angreifer Max Stephan (links) die Nerven und machte im zweiten Spiel in der zweiten Liga den zweiten Sieg für den MSC klar. Foto: ba

Lerchenau · Hella Kämper lebt für den Hockeysport. Deshalb saß sie besonders gebannt vor dem Fernseher, als sich die deutschen Hockeyherren den Traum vom olympischen Gold erfüllten. Am vergangenen Wochenende startete der MSC München, wo sie die Hockey-Abteilungsleiterin ist, mit den Herren in die 2. Bundesliga. Jetzt vermisst sie die drei Münchner Hockey-Olympiasieger.

Christoph und Philipp Zeller sowie Max Weinhold haben alle ihren Hockey-Ursprung bei dem Club in der Eberwurzstraße. Vor allem Max Weinhold, der mit seinen unglaublichen Paraden im Olympia-Halbfinale gegen Holland zum Helden des Siebenmeterschießens wurde, hatte beim MSC vor nicht allzu langer Zeit seinen Ursprung. Vor einem Jahr ging er nach Köln, wohin auch die Zeller-Brüder über Holland gingen.

»Mit den drei Spielern wären wir nicht aus der ersten Bundesliga abgestiegen«, sagt Hella Kämper. Das Trio war noch bei der deutschen Hallenmeisterschaft 2003 dabei. Beim Titelgewinn 2006 war Philipp schon weg. Nun spielt der MSC das zweite Jahr in Liga zwei, möchte den Neuaufbau vorantreiben. Trainer Stefan Kermas möchte in den nächsten Jahren mit den SC-Herren ins Oberhaus zurückkehren, sieht heuer sein Team für den großen Wurf noch nicht in der Lage. Für die deutsche Spitze fehlen dem MSC die Mittel, die in der Fußballstadt München kaum zu holen seien. Immerhin hat der Verein einen neuen Geldgeber gewonnen.

Die Spieler bewarben sich bei einem M-Net-Videofilmwettbewerb und kamen in die Endausscheidung der besten fünf. Hier half die gesamte deutsche Hockeyfamilie bei einem Internet-Voting mit. Trotz Konkurrenz wie den Freunden des Sechzgerstadions bekam der MSC über 50 Prozent aller Stimmen – und hat so M-Net als neuen Hauptsponsor gewonnen. Ein Problem bleibt die Halle, die im kommenden Winter das dritte Mal in Folge nicht nutzbar ist. Der Verein schlägt ein Konzept vor mit einer Sanierung für rund 1,7 Millionen Euro. An der Eberwurzstraße soll ein Hallenzentrum entstehen, das mehrere Münchner Hockeyclubs nutzen könnten.

Doch momentan überwiegt die Freude über den gelungenen Saisonstart: In der 2. Bundesliga gewannen die Herren den Auftakt gegen Lichterfelde 2:1. Tags drauf endete die Partie gegen den SC Frankfurt 2:2 nach Penaltyschießen, das 2:1 für den MSC. ausging. Die Damen der 1. Bundesliga verloren dagegen mit 1:2 bei RW Köln. ba

Artikel vom 16.09.2008
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