Kultusminister: Nicht weiter als 15 Minuten vom Luitpold-Gymnasium entfernt

Lehel · Chor sucht neues Zuhause

Brauchen dringend mehr Platz und suchen deshalb eine neue, bezahlbare Bleibe: die »Münchner Chorbuben« und »Münchner Chormädchen«. Foto: Privat

Brauchen dringend mehr Platz und suchen deshalb eine neue, bezahlbare Bleibe: die »Münchner Chorbuben« und »Münchner Chormädchen«. Foto: Privat

Lehel · Eigentlich könnte Chorleiter Bernhard Reimann mit dem bisher Erreichten ganz zufrieden sein: Nicht nur, weil die Konzerte seiner jungen Schützlinge überall im In- und Ausland ein begeistertes Publikum finden. Oder weil das Interesse von Eltern an dem musikalischen Angebot seines Chors von Jahr zu Jahr größer wird. Oder auch weil einige seiner Sänger seit kurzem erstmals sogar eine gemeinsame Gymnasialklasse besuchen.

Den 51-Jährigen plagen dennoch große Sorgen. »Seit Monaten schon halten wir im Lehel händeringend Ausschau nach einem neuen Zuhause für die ›Münchner Chorbuben‹ und ›Münchner Chormädchen‹ – bisher ohne jeden Erfolg.«

Die Suche aufgeben darf er dennoch nicht: Ein Domizil nicht weiter als 15 Fußminuten vom Luitpold-Gymnasium entfernt, an diese Bedingungen knüpft das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus die weitere Förderung des Projektes »Chor-Gymnasium«. Mit einem Drittel unterstützt der Freistaat den Chor. Das Modellprojekt »Chor-Gymnasium« soll nun zeigen, dass das achtstufige Gymnasium (G8) »mit seiner enormen schulischen Anforderung einerseits und eine anspruchsvolle, mit großem Engagement betriebene Freizeitbeschäftigung junger Menschen auf der anderen Seite«, so Reimann, durchaus unter einen Hut zu bringen sind, vorausgesetzt, Schule und Chor arbeiten eng zusammen und stimmen sich in wichtigen Organisations-Fragen optimal miteinander ab. So war der 13. September vergangenen Jahres für Reimann ein ganz besonderer Tag.

Da starteten die ersten, 1995/96 geborenen Sänger am Luitpold-Gymnasium in einer gemeinsamen Klasse ihre höhere Schullaufbahn. Es ist sein Wunschtraum, dass möglichst alle künftigen Gymnasiasten der Chorgemeinschaft das am Englischen Garten gelegene Lyzeum besuchen. Derzeit kommen seine rund 150 Sängerinnen und Sänger noch aus 23 verschiedenen, über sämtliche Stadtteile verstreuten Gymnasien zu den Chorproben in das Jugendzentrum des Klosters St. Bonifaz in der Karlstraße. Hier ist seit sieben Jahren das Zuhause der »singenden Botschafter Münchens« wie Oberbürgermeister Christian Ude die »Münchner Chorbuben« und »Münchner Chormädchen« anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens nannte. Mittlerweile aber platzt es, so erzählt Reimann, aus allen Nähten.

»Wegen des G8 mussten wir unser Betreuungsangebot völlig neu organisieren. Heute bekommt jedes Chormitglied in der Nachmittagsbetreuung ein warmes Mittagessen, wird bei seinen Hausaufgaben professionell betreut, und kann auch noch ein Musikinstrument erlernen. All diese Aktivitäten erfordern eine Menge Platz – weit mehr als St. Bonifaz uns zur Verfügung stellen kann.«

Der nächste Auftritt der »Münchner Chorbuben« und »Münchner Chormädchen« in ihrer Heimatstadt ist übrigens bereits am kommenden Donnerstag, 10. Mai, um 20 Uhr, in der Basilika St. Bonifaz an der Karlstraße (Station der U2, Königsplatz). Als Gastchor stellt sich der Pacific Spirit Choir aus dem kanadischen Vancouver vor. Karten zu zehn Euro gibt es bei der Chorleitung unter Tel. 55 17 13 70. Dorthin kann man sich auch mit »Hinweisen« auf eine neue Bleibe wenden.

Artikel vom 08.05.2007
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