Berg am Laim: Zu viele Kinder in zu wenigen Räumen und zu wenig Krippen

Berg am Laim · Warten bis zum Abitur?

Zu wenig Raum für zu viele Schüler: die aktuelle und zukünftige Situation in Berg am Laim muss das Schulreferat nochmal ganz genau unter die Lupe nehmen, fordert der Bezirksausschuss.  	Foto: pa

Zu wenig Raum für zu viele Schüler: die aktuelle und zukünftige Situation in Berg am Laim muss das Schulreferat nochmal ganz genau unter die Lupe nehmen, fordert der Bezirksausschuss. Foto: pa

Berg am Laim · Berg am Laim hat anscheinend »zu viele« Kinder. Im vierzehnten Stadtbezirk entwickeln sich die Schülerzahlen etwas anders als im übrigen München. Die Stadt muss nun endlich handeln, fordert deshalb der Bezirksausschuss Berg am Laim (BA 14).

Was in Gesprächen mit der Stadt schon in letzter Zeit offenbar wurde, bekam der BA Berg am Laim jetzt schwarz auf weiß: die früheren Prognosen des Schulreferates zur Entwicklung der Schülerzahlen mögen für das übrige München ja stimmen, in Berg am Laim aber lag das Referat völlig daneben. Denn während die Schülerzahlen in München rückläufig sind und manche Schulen wegen Kindermangels um ihr Überleben kämpfen, sind die Zahlen in Berg am Laim unverändert konstant, ja sie sind sogar »steigerungsfähig«.

Nicht zuletzt deshalb verabschiedete das »Stadtteilparlament« in seiner letzten Sitzung einen Grundsatzbeschluss, mit welchem die Stadt aufgefordert wird, in gemeinsamen Beratungen mit dem BA zusammen die Situation an den Schulen in Berg am Laim grundlegend zu verbessern. Handeln ist auch bei den ganz Kleinen angesagt: denn die Krippensituation in Berg am Laim sei desolat, es gebe überlange Wartelisten.

Im Rahmen der Bekanntgabe der Einschreibzahlen für Kindergärten in Berg am Laim, für die das Schulreferat zuständig ist, wurde deutlich, dass die Versorgung im Kinderbereich in Berg am Laim als sehr gut zu bezeichnen ist. Auch im Hortbereich zeigt sich eine zumindest relativ zufriedene Versorgung.

Doch auf einem Gebiet ist Berg am Laim scheinbar hoffnungslos im Hintertreffen: im Krippenbereich. Nachdem die Zahlen des Sozialreferates (zuständig für die »reinen« Krippen) noch nicht vorliegen, konnte man im BA bisher nur auf die Zahlen der mit Kindergärten kooperierenden Krippen zurückgreifen. Und hier sind die bekanntgewordenen Zahlen ein deutliches Warnsignal. In einer Krippe gibt es eine Warteliste mit 93 unberücksichtigten Anmeldungen, in einer zweiten Einrichtung sind es sogar 202 wartende Kinder. Zwischenruf des Fraktionsvorsitzenden der SPD, Karl-Heinz Schepsmeier: »bis die dran sind, haben die Abitur«.

Die Kinderbeauftragte Alexandra Koch (SPD) sieht deshalb für die Zukunft die Notwendigkeit, bei Schaffung von neuen Kindereinrichtungen verstärkt auf Kinderkrippen zu achten. ms

Artikel vom 01.02.2005
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