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Warum musste Löwen-Co-Trainer Reisinger gehen?
Rätselhaftes Managementhandeln
Freigestellt beim TSV 1860 München: Stefan Reisinger. Foto: Anne Wild
München/Giesing · Beim TSV 1860 München ist man auf der Suche nach einer Lösung in der Trainerfrage. Dabei spielen auch formale Kriterien eine Rolle. Interimstrainer Frank Schmöller fehlt für ein längeres Engagement die für Profiligen erforderliche UEFA-Pro-Level-Lizenz. Vor diesem Hintergrund erscheint rätselhaft, warum Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer mit dem Italo-Schweizer Maurizio Jacobacci gleichzeitig Co-Trainer Stefan Reisinger noch vor Vertragsablauf den Stuhl vor die Tür gestellt hat. Verfügt der gebürtige Landshuter als Teilnehmer am aktuellen Ausbildungskurs der DFB-Akademie zur Pro-Level-Lizenz doch über die erforderliche Berechtigung, die Profimannschaft der Löwen zu trainieren.
Damit hätte Reisinger im Duett mit dem allseits beliebten und erfahrenen Schmöller das Team regelkonform betreuen können. Bezahlt werden muss der 42-Jährige bis zu seinem Vertragsende im kommenden Sommer ohnehin. Stattdessen fehlt es der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA nun an genau jenem Befähigungsnachweis, den Reisinger bereits führt. Etwas nebulös hatte Pfeifer in einer Pressekonferenz die Freistellung Reisingers mit den Worten begründet: »Er hat Ambitionen für sich in die Hauptverantwortung zu gehen. Unter Einbezug der Mitverantwortlichen in den Gremien haben wir uns die Frage gestellt, ob Stefan die Zukunft auf der Cheftrainerposition darstellt, das haben wir für den Moment noch nicht gesehen. Und auch geglaubt, dass es für ihn selbst, aber auch für den möglichen künftigen Cheftrainer in der Zusammenarbeit möglicherweise nicht die optimale Konstellation ist. Wir haben dann folgerichtig Stefan die Möglichkeit gegeben, jetzt, nach seinem Fußballlehrer, an anderer Stelle erfolgreich in die Cheftrainer-Position einzusteigen.«
Entweder wurden im Management des Drittligisten die Konsequenzen nicht ausreichend bedacht, wenn man zugleich mit dem Cheftrainer auch den lizenzführenden Co-Trainer vorzeitig von seinen Aufgaben entbindet, oder aber Reisinger musste aus anderen Gründen als den von Pfeifer genannten seinen Platz an der Grünwalder Straße 114 räumen. Schlüssig erscheint die Argumentation des Geschäftsführers in dieser Frage jedenfalls nicht. Auch wer die für die Entscheidung »Mitverantwortlichen in den Gremien« sein sollen, gibt Rätsel auf. Wie von Vereinsvertretern zu hören ist, herrscht bei ihnen ebenfalls Unverständnis darüber, warum der Co-Trainer gleich mit gehen musste.
(as)
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