TSV 1860 III behauptet Tabellenführung

Szene, die im Anschluss zum Elfmeter führte: Daniel Schlömer. Foto: A. Seeler

München-Giesing-Ludwigsvorstadt · Eine eher zähe fußballerische Kost war für rund 150 Zuschauer die Kreisliga-Begegnung zwischen dem TSV 1860 München III und dem FC Ludwigsvorstadt 1959. Immerhin gab es vier Tore zu sehen – Endstand 3:1 (0:0). Die Gäste aus der Innenstadt spielen einen einsatzfreudigen Defensivfußball, empfangen ihre Gegner gerne tief stehend und lauern auf Fehler, die sie im schnellen Umschaltspiel für sich zu nutzen suchen. Eine Halbzeit lang ging das taktische Konzept der Ludwigsvorstädter gegen die Amateur-Löwen auf.

Nach einer guten Stunde Spielzeit schlug Diego Hones einen Eckball in die Mitte, der am langen Eck bei Florian Hagner landete – der Löwen-Kapitän brachte den Ball per Kopf zum 1:0 im Netz unter (61. Min.). Kurz darauf hatte Hagner Glück, als ein Handpiel von ihm vom Unparteiischen nicht mit der Gelb-Roten Karte geahndet wurde, denn der Innenverteidiger war aus der ersten Halbzeit mit Gelb belastet. Die Bank der Gäste tobte vor Zorn und forderte eine Hinausstellung. Bereits im ersten Durchgang hatte Schiedsrichter Cristian Ciolacu mehrfach Zwiesprache mit Trainer Robert Tauber und seinem Assistenten gehalten, die immer wieder versuchten, die Partie zu emotionalisieren und von außen Feuer rein zu bringen. Sechzigs Trainer Lulzim Kuqi nahm den gefährdeten Spielführer vom Feld. Für ihn kam Neuzugang Daniel Deis zu seinem Debüt im Löwen-Trikot.

Den nächsten Aufreger gab es keine zehn Minuten später. Daniel Schlömer war im Strafraum dem Ball in Richtung Grundlinie hinterhergeeilt. Was seinen Gegenspieler in dieser Situation veranlasst haben mag, Schlömer mit einem Bodycheck in Eishockeymanier zu Boden zu schicken, statt das Leder einfach ins Aus laufen zu lassen, dürfte sein Geheimnis bleiben. Jedenfalls zeigte der Referee auf den Elfmeterpunkt. Hones ließ mit einem platzierten Schuss zum 2:0 Torhüter Drion Kerceli keine Abwehrmöglichkeit (70. Min.). Zwei Minuten später gab es wieder Strafstoß für die Weiß-Blauen. Julian Schleich war ins Dribbling gegangen und wurde klar regelwidrig zu Fall gebracht. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte zum 3:0 (73. Min.).

Die Giesinger ließen es danach locker angehen und gerieten in der Schlussviertelstunde prompt noch einmal ins Schwimmen. Mehrfach tauchten die Gäste nun vor dem Tor von Nemanja Radenkovic auf, der während der ersten Halbzeit weitgehend beschäftigungslos geblieben war. Nach einer scharfen flachen Hereingabe lenkte Mauro Geismann den Ball beim Abwehrversuch zum 3:1-Endstand ins eigene Netz (84. Min.). Als »Arbeitssieg, der richtig gutgetan hat«, beschrieb Trainer Kuqi nach Schlusspfiff die Partie.

In der Kreisklasse unterlag die Reserve der Amateur-Löwen den Münchner Kickers mit 2:4 (0:1). David Knezevic, der dreifache Torschütze der Kickers (42., 49. und 83. Min.), scheint ein Zweitspielrecht zu besitzen. Im Amateurfußball ist das möglich. Das sogenannte Zweitspielrecht kann vom Verband auf Antrag für Studenten oder Berufspendler aufgrund wechselnder Aufenthaltsorte erteilt werden. Knezevic spielt nämlich sowohl in München für die erst 2015 gegründeten Kickers wie auch in der Landesliga Württemberg für den FC Srbija Ulm. David Assiongbon traf für den TSV 1860 München IV mit einem Distanzschuss zum zwischenzeitlichen 1:2 (58. Min.). Durch ein Eigentor von Andreas Hoblaj kamen die Giesinger auf 2:3 heran, doch mehr war gegen die starken Gäste für sie nicht mehr drin.

Am kommenden Wochenende geht es für den TSV 1860 München IV in der Kreisklasse am Sonntag, den 17. September, um 12:45 Uhr ins Georg-Heide-Stadion zum SV Planegg-Krailling II (Hofmarkstraße 51). Im Anschluss treffen an gleicher Stelle um 15 Uhr die Kreisligisten SV Planegg-Krailling und TSV 1860 München III aufeinander.

(as)

Artikel vom 11.09.2023
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