FC Erzgebirge Aue triumphiert in Giesing

Dritte Niederlage in Folge für Sechzig

Suche nach dem Erfolgsrezept: Maurizio Jacobacci. Foto: Anne Wild

Suche nach dem Erfolgsrezept: Maurizio Jacobacci. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Trotz einer zunächst ansprechenden Leistung unterlag der TSV 1860 München vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Grünwalder Stadion dem FC Erzgebirge Aue in der Schlussphase mit 1:2 (0:0). Die Gäste aus Sachsen stellten das abgeklärtere Team, bei dem Ex-Löwen-Stürmer Marcel Bär für den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 sorgte. Warum die Münchner das Spiel spät aus der Hand gegeben haben, dürfte die Verantwortlichen noch eine Weile beschäftigen.

Kurzfristig fiel Manfred Starke am Spieltag erkrankt aus. Dennoch gelang es den Weiß-Blauen, die mit Leroy Kwadwo, Jesper Verlaat und Niklas Lang in einer Dreierkette verteidigten, in der torlosen ersten Halbzeit die Spielkontrolle zu übernehmen. »Wir haben genau das gemacht, was wir erreichen wollten, Aue über die Flügel unter Druck zu setzen«, schilderte Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci seine Eindrücke. Trotz hohem Spieltempo, einiger guter Gelegenheiten und zahlreicher Eckbälle, verpassten die Gastgeber den möglichen Führungstreffer.

Der fiel dafür kurz nach der Halbzeit. Morris Schröter dribbelte sich über die rechte Seite gegen seinen Gegenspieler durch und brachte eine scharfe flache Hereingabe vor das Tor – Mittelstürmer Joël Zwarts setzte den Ball mit seinem schwächeren rechten Fuß aus acht Metern unhaltbar zum 1:0 ins Kreuzeck (53. Min.). Nur wenige Minuten später entschärfte Aues Torhüter Martin Männel mit einer starken Parade einen Distanzschuss von Albion Vrenezi (56. Min.).

Mit Anbruch der Schlussviertelstunde erhöhte der FC Erzgebirge den Druck auf das Tor des TSV 1860 München, der nun kaum mehr zu Entlastungsaktionen kam. Verletzungsbedingt hatte Jacobacci für Verteidiger Lang in der 74. Minute erstmals in dieser Saison Kilian Ludewig auf das Feld beordert. Seiner Mannschaft schien im Endspurt zunehmend die Kraft auszugehen. Ein Zuspiel des eingewechselten Steffen Meuer setzte der im Strafraum lauernde Ex-Löwen-Stürmer Marcel Bär direkt zum 1:1-Ausgleich ins Netz (85. Min.). Seine Mannschaft habe sich in dieser Szene »nicht gut angestellt«, fand Jacobacci.

Der im Sommer von Borussia Mönchengladbach II ins Erzgebirge gewechselte Meuer stand auch im Mittelpunkt der nächsten Szene. Eine weiten Schlag über 70 Meter von Schlussmann Männel wollte Sechzigs Kwadwo ins Toraus laufen lassen und schirmte den Ball mit dem Körper ab. Doch Meuer verpasste dem Innenverteidiger geschickt einen Rempler mit der Schulter, schnappte sich die Kugel und setzte Bär in Szene, dessen Schuss von Verlaat noch geblockt werden konnte, doch der Nachschuss des ebenfalls neu ins Spiel gekommenen Maximilian Thiel landete zum 1:2 im Netz (87. Min.). Die geschockten Löwen konnten nicht mehr antworten. Vrenezi bot sich aus 17 Metern eine letzte Gelegenheit zum Ausgleich – sein Schuss strich knapp vorbei.

In einer letzten Szene scheiterte Bär bei einem Tempogegenstoß frei vor Hiller am aufmerksamen Schlussmann der Löwen (90. Min. +4). Während Aues Trainer Pavel Dotchev mit seinen Einwechslungen ein glückliches Händchen bewies, wird sein Gegenüber Jacobacci grübeln, weshalb der TSV 1860 München trotz guter Ansätze zum wiederholten Mal mit leeren Händen aus einer Partie geht. »Ich glaube nicht, dass die Mannschaft heute verdient hatte, zu verlieren«, kommentierte der Wahl-Schweizer.

Am frühen Dienstagabend spielen die Löwen in der dritten Runde des Toto-Pokals um 18 Uhr auf Kunstrasen beim unterfränkischen Bezirksligisten DJK Hain. Nach der Länderspielpause am kommenden Wochenende geht es für die Weiß-Blauen am Samstag, den 16. September mit einem Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt 04 weiter. Ein wichtiges richtungsweisendes Duell, denn auch die Schanzer mit Ex-Löwen-Trainer Michael Köllner liegen unter ihren sportlichen Erwartungen.

(as)

Artikel vom 03.09.2023
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