Münchner Löwen siegen beim MSV Duisburg

Einstand nach Maß für Joël Zwarts

Auswärtssieg: die Löwen in der Wedau. Foto: M. Forster

Auswärtssieg: die Löwen in der Wedau. Foto: M. Forster

München/Giesing · MSV Duisburg gegen den TSV 1860 München – das traditionsgeladene Duell zweier Gründungsmitglieder der Bundesliga lockte am Samstag 14.142 Zuschauer ins Wedaustadion. Darunter auch an die 1.500 Fans, die es mit den Sechzgern hielten. Seine Mannschaft müsse »ein Top-Spiel abliefern«, um in Duisburg etwas mitnehmen zu können«, hatte Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci während der Woche prognostiziert. Die hitzige, kämpferische Partie endete mit 0:3 (0:1) überraschend klar zu Gunsten der Giesinger.

Nach einer Gedenkminute für den verstorbenen Vize-Meister von 1964, Hennes Sabath, eine Meidericher Fußballlegende, startete das insgesamt neunte Aufeinandertreffen beider Klubs in der Dritten Liga mit hoher Intensität. Gut zehn Minuten waren gespielt, als Jesper Verlaat bei einem harten Zweikampf am Mittelkreis Ex-Löwe Thomas Pledl zu Fall brachte, der sich eine Schulterverletzung zuzog und ausgewechselt werden musste. Bis zu ihrem ersten gefährlichen Torabschluss, einem Kopfball von Marvin Senger in Folge einer Ecke, brauchten die Hausherren 21 Minuten. Beide Mannschaften verteidigten engmaschig ihre Hälften und ließen dem Gegner nur wenig Gelegenheiten.

Eine gute halbe Stunde war gespielt, dann schlugen die Löwen zu. Ein Einwurf von Kaan Kurt landete bei Albion Vrenezi auf der rechten Seite, dessen weite Flanke Julian Guttau am ersten Pfosten verpasste. Doch dahinter lauerte Manfred Starke, der den Ball unbedrängt annehmen konnte und Duisburgs Torhüter Vincent Müller aus zehn Metern mit einem Flachschuss zum 0:1 keine Abwehrmöglichkeit ließ (32. Min.). Fünf Minuten später kam auf der Gegenseite Duisburgs bundesligaerfahrener Neuzugang Alexander Esswein im Strafraum zum Abschluss, doch Marco Hiller parierte den Ball mit einer guten Reaktion.

Kaum war nach der Pause der Wiederanpfiff ertönt, stand Müller erneut im Brennpunkt, als er mit einer Fußabwehr in einem Eins-gegen-eins-Duell mit Zwarts Sieger blieb. Doch die Hausherren in der Wedau bauten nun immer mehr Druck auf. Die Löwen-Defensive verrichtete Schwerstarbeit. Nach einer Ecke von Alaa Bakir kam Marvin Bakalorz völlig frei zum Kopfball – der Versuch des Routiniers segelte über die Latte (53. Min.).

Kurz darauf unterlief dem 33-Jährigen als letzter Mann ein kapitaler technischer Fehler beim Versuch einer Ballannahme im Mittelfeld. Löwen-Neuzugang Zwarts hatte das Problem erahnt, schnappte sich das Leder und steuerte allein auf Müller zu. Der Holländer verwandelte sicher zum 0:2 (54. Min.) – sein Debüttreffer im ersten Ligaspiel für den TSV 1860 München. Der starke Schlussmann der Zebras verhinderte zwei Minuten später einen höheren Rückstand, als er aus aus kurzer Distanz gegen den eifrigen Vrenezi mit einem Fußreflex klärte.

Duisburgs Trainer Torsten Ziegner setzte nun auf volle Offensive, brachte Kolja Pusch und Pascal Köpke ins Spiel. Baran Mogultay verpasste nach einer schnellen Kombination des MSV den möglichen Anschlusstreffer – Hiller zeigte sich einmal mehr als Herr der Lage (63. Min.). Die Gastgeber haderten mit Bundesliga-Schiedsrichter Martin Petersen, der ein taktisches Foul des bereits mit der Gelben Karte belasteten Verlaat nicht mit Gelb-Rot ahndete. Ziegner echauffierte sich an der Außenlinie derart heftig, dass er stattdessen eine Verwarnung erhielt. Jacobacci reagierte und brachte Niklas Lang für den gefährdeten Verlaat.

Für die letzten 20 Minuten stellten die Duisburger ihren 1,95 Meter großen und 93 Kilogramm schweren Innenverteidiger Sebastian Mai ins Sturmzentrum. Mit seiner Wucht und Athletik sollte der Kapitän dort für Unruhe sorgen. Doch alle Bemühungen blieben vergeblich. Kurz vor Schluss legten stattdessen die Löwen noch einmal nach. Ein Freistoß von Niklas Tarnat aus dem linken Halbfeld landete auf dem Kopf von Zwarts, der den Ball geschickt über den Innenpfosten zum 0:3 in die lange Ecke verlängerte (86. Min.).

Unmittelbar nach Schlusspfiff schwor Jacobacci seine Mannschaft noch auf dem Feld auf die am Dienstagabend stattfindende Heimbegegnung gegen den Aufsteiger VfB Lübeck (Anpfiff 19 Uhr) ein. »Das wird das schwierigste Spiel. Wir dürfen nicht das, was wir uns in den ersten beiden Spielen aufgebaut haben, wieder hinwerfen. Wir spielen zu Hause, wissen, was auf uns zukommt. Lübeck wird nicht einfach zu spielen sein. Wir werden alles tun, dass wir die drei Punkte in München behalten«, wird der 60-Jährige auf der Klubwebsite zitiert.

(as)

Artikel vom 20.08.2023
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