SPD/Volt stellt Antrag zur Braunauer Eisenbahnbrücke

Untergiesing/Sendling · Bald offen für alle?

Auf der Braunauer Eisenbahnbrücke überquert der Münchner Südring die Isar. Seit langem gibt es Pläne, hier einen Fuß- und Radweg zu errichten. Foto: bas

Auf der Braunauer Eisenbahnbrücke überquert der Münchner Südring die Isar. Seit langem gibt es Pläne, hier einen Fuß- und Radweg zu errichten. Foto: bas

Untergiesing/Sendling · Die Braunauer Eisenbahnbrücke verbindet Untergiesing und das Dreimühlenviertel – zumindest auf der Schiene, denn für Fußgänger oder Fahrradfahrer ist die Brücke nicht nutzbar.

Schon seit langem gibt es Pläne, ein vor über 40 Jahren stillgelegtes Gleis als öffentlichen Weg umzugestalten. Jetzt hat die SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat in einem Antrag auf eine schnelle Umsetzung gedrängt.

"Die Braunauer Eisenbahnbrücke soll für den Rad- und Fußverkehr ausgebaut werden, um eine sichere, entspannte und am besten kreuzungsfreie Verbindung von Giesing über die Poccistraße und die Theresienhöhe in den Westpark zu schaffen", führen die Stadträte in ihrem Antrag aus. Eine enge Abstimmung mit der Deutschen Bahn und eine Fuß- und Radverkehrsplanung für die gesamte Strecke seien notwendig, insbesondere, um das Projekt in den angestrebten Ausbau des Regionalzughalts Poccistraße zu integrieren. Bisher überqueren auf der Braunauer Eisenbahnbrücke ausschließlich die Züge auf dem Münchner Südring die Isar. Ihren Namen bekam die Brücke, weil sie Teil der Bahnverbindung von München über Markt Schwaben, Dorfen, Mühldorf und Simbach nach Österreich ist. Der österreichische Grenzort ist Braunau am Inn. Ein Rangiergleis für den am Westufer gelegenen Schlacht- und Viehhof ist bereits seit 1981 nicht mehr in Betrieb – hier, an der Nordseite der Brücke, soll der Fuß- und Radweg entstehen.

Gerade wenn westlich der Isar, auf dem Areal der Großmarkthalle, in Zukunft Wohnungen entstünden, würde die Bedeutung dieser Verbindung wachsen, heißt es in dem Antrag weiter. Der neue Stadtteil an der Thalkirchner Straße könnte dann von der U1 am Candidplatz und generell dem guten Angebot im öffentlichen Nahverkehr in Untergiesing profitieren. "Gute Tangentialverbindungen für den Umweltverbund verlagern Wegebeziehungen weg von der Brudermühlbrücke, die stark vom motorisierten Individualverkehr geprägt ist", erklärt die SPD/Volt-Fraktion.

Viele Anträge, wenig Ergebnisse

Die Idee ist nicht neu, getan hat sich in den vergangenen Jahren aber nicht viel. Bereits im September 2009 hatte der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching die altehrwürdige Brücke im Rahmen einer Aktionswoche symbolisch für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. Damals galt es auch, die technischen Voraussetzungen eines möglichen Miteinanders von Zugverkehr einerseits und Radlern wie Fußgängern andererseits zu prüfen. Zehn Jahre später stellte die CSU-Fraktion im Stadtrat einen Antrag, das stillgelegte Gleis auf der Nordseite zu einem Fuß- und Radweg umzubauen. Im Frühsommer 2022 brachten CSU und Freie Wähler erneut einen Antrag ein. Im Frühjahr 2023 stellte schließlich der Verein Isarlust ein Projekt vor, um das stillgelegte Gleis temporär als begrünte Fußgängerzone zu nutzen. Damit wird es zumindest dieses Jahr allerdings nichts mehr. Nun also haben auch SPD und Volt das Thema aufgegriffen.

"Öffentliche Brücke statt Party-Ort"

"Wir haben im Münchner Süden ohnehin wenige Querungen über die Isar. Deshalb wollen wir die Braunauer Eisenbahnbrücke als öffentliche Brücke – und nicht als dauerhaften Party-Ort", erklärt Nikolaus Gradl, verkehrspolitischer Sprecher der SPD/Volt-Fraktion: "Es liegen nahezu alle Genehmigungen vor. Nur ein Stempel vom Eisenbahnbundesamt fehlt noch, damit wir die Brücke barrierefrei ausbauen können. Dann brauchen wir nur noch einen neuen Namen für die Braunauer Eisenbahnbrücke, die dann nicht mehr nur für Züge da ist."

Artikel vom 11.07.2023
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