Vorstellung von Trainer Maurizio Jacobacci

Erfolgsbasis ist eine stabile Defensive

Hoffnungsträger: Maurizio Jacobacci. Foto: Anne Wild

Hoffnungsträger: Maurizio Jacobacci. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Etwas irritiert dreinblickend ob der vielen klickenden Kameras und des voll besetzten Presseraums trat Maurizio Jacobacci Anfang der Woche seinen Dienst beim TSV 1860 München an. Gegenüber den versammelten Medienschaffenden erklärte der gebürtige Berner mit italienischer Staatsbürgerschaft wie er als Nachfolger des freigestellten Michael Köllner dessen Hinterlassenschaften in den noch zu absolvierenden 14 Spielen neu zu ordnen gedenkt. »Was gewesen ist, kann man nicht ändern, jetzt gilt es nach vorn zu schauen«, erklärte der erfahrene 60-Jährige.

Den Kader des TSV 1860 München bewertet Jacobacci als »sehr gut aufgestellt«. Seine Erstdiagnose lautet: »Die Mannschaft hat kein physisches, sondern ein mentales Problem – das gilt es zu lösen.« Deshalb komme es in den verbleibenden Tagen bis zum Heimspiel gegen den FC Viktoria Köln speziell darauf an, »die Müdigkeit aus den Köpfen zu bekommen« und »wieder Freude reinzubringen«. Sich selbst beschreibt Jacobacci als leidenschaftlichen und emotionalen Trainer. Die Basis zum Erfolg sei eine stabile Defensive – »Spiele werden im Umschaltspiel entschieden«. In der laufenden Spielzeit mussten die Löwen bereits 33 Gegentreffer hinnehmen, »das sind viel zu viele.«

Seine Aufgabe sei es, »die Spieler besser zu machen«. Erfolg gehe jedoch nur über Disziplin und Ordnung. Wer sich im Kader den gemeinsamen Erfolgszielen nicht unterordnen würde, der werde mit ihm rasch Probleme bekommen, kündigte Jacobacci an. »Die Spieler haben hier Top-Voraussetzungen und müssen das auch schätzen.« Er selbst habe auf seinen Stationen viel schlechtere infrastrukturelle Verhältnisse kennen gelernt. Kurzfristig wolle er sein neues Team nicht mit taktischen Dingen überfrachten: »Damit bei den Spielern kein Wirrwarr in den Köpfen entsteht.« Es gelte zunächst »klare Linien« reinzubekommen.

Jacobacci möchte seine Athleten mehr persönliche Verantwortung für ihr Spiel übernehmen lassen. »Ich will nicht, dass sie nur konsumieren – sie sollen am täglichen Geschäft partizipieren. Es ist wichtig, dass die Spieler verstehen, wieso sie so oder so spielen müssen.« Dass der TSV 1860 München beim 0:0 in Halle erstmals nach elf Spielen ohne Gegentor blieb, freut den Neu-Giesinger, der die Begegnung zuhause im Fernsehen verfolgte. »Im eigenen Ballbesitz sowie in den Umschaltphasen müssen wir besser auftreten – das hat gefehlt.«

Sein Team verfüge über eine »enorme Qualität«, am Ende sei aber entscheidend, »wollen wir oder wollen wir nicht«, eine Frage, die im Kopf entschieden werde. Trotz des weiter geringen Rückstands von nur fünf Punkten auf den Relegationsplatz betonte Jacobacci: »Ich möchte den Aufstieg jetzt nicht in den Mund nehmen.« Ob seine Arbeit bereits nach einer Woche erste Ergebnisse hervorbringt, sehen die Anhänger am Samstag.

(as)

Artikel vom 01.03.2023
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