Maurizio Jacobacci unterschreibt als TSV 1860-Trainer

»Mit dem nötigen Einfühlungsvermögen«

Neu in Giesing: Maurizio Jacobacci. Foto: Anne Wild

Neu in Giesing: Maurizio Jacobacci. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Knapp vier Wochen nach der Entlassung von Trainer Michael Köllner präsentiert der TSV 1860 München einen Nachfolger. Es handelt sich um den Italo-Schweizer Maurizio Jacobacci, der erstmals ein Engagement in Deutschland annimmt. Bislang war der 60-Jährige zumeist in der Schweiz, Österreich und Frankreich tätig. Der erklärte Wunschkandidat aus dem Netzwerk von Gesellschafter Hasan Ismaik soll für die in Giesing dringend benötigten frischen Impulse sorgen. Zuletzt hatte Jacobacci ein kurzes Intermezzo beim tunesischen Club Sportif Sfaxien, das nach knapp zwei Monaten mit seiner Freistellung endete. Erstmals auf der Trainerbank der Münchner Löwen sitzt der gebürtige Berner mit italienischem Pass am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Viktoria Köln.

Seit fast 28 Jahren trainiert der frühere Profispieler meist in unteren Ligen in der Schweiz, Österreich und Frankreich. Der TSV 1860 München ist Jacobaccis 18. Station. Mit 55 Jahren betreute Jacobacci beim FC Sion erstmals 24 Partien lang einen Klub in der höchsten Schweizer Spielklasse. Seine letzten Stationen bei Grenoble Foot 38 (2. Liga, Frankreich, 20 Spiele) und eben CS Sfaxien (1. Liga Tunesien, 8 Spiele) waren jeweils nur von kurzer Dauer. Außerhalb der Schweiz trainierte Jacobacci in der Saison 2016/2017 noch den FC Wacker Innsbruck, ehe er beim damaligen Zweitligisten nach elf Partien entlassen wurde. Einen guten Ruf erwarb sich der erfahrene Übungsleiter von Oktober 2019 bis Juni 2021 im Tessin beim Erstligisten FC Lugano (66 Spiele). In der Pressemitteilung der Giesinger wird Jacobacci mit den Worten zitiert, er verfolge »seit Jahren mit hohem Interesse den deutschen Fußball.«

Weshalb Münchens Sport-Geschäftsführer Gorenzel, der selbst vier Spiele interimsweise als Trainer fungierte, dabei aber nur zwei Unentschieden holte, sich ausgerechnet für einen Kandidaten ohne Kenntnis der Dritten Liga entschied, wird aus der Mitteilung nicht recht deutlich. Jacobacci habe »als Trainer viele ähnliche Situationen im Umgang mit hoher Erwartungshaltung und Druck erlebt und kann diese Erfahrung nun in der jetzigen schwierigen Situation mit dem nötigen Einfühlungsvermögen an die Mannschaft weitergeben«, heißt es. Man erwarte von ihm »einen neuen Impuls auf jeden einzelnen Spieler und somit eine Leistungssteigerung in den kommenden Spielen.« Spätestens mit der Absetzung von Köllner war Gorenzel bei den Vertretern von Ismaik in Ungnade gefallen. Nun erfüllt er ihre Erwartungen. Über die Vertragslaufzeit Jacobaccis machen die Löwen keine Angaben. Der Abstand des TSV 1860 München auf den Aufstiegs-Relegationsplatz beträgt auch nach dem Spieltag vom Wochenende weiter nur fünf Zähler.

(as)

Artikel vom 26.02.2023
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