TSV 1860 München mit Remis beim VfB Oldenburg

Last-Minute-Ausgleich verhindert Auswärtssieg

Weites Rund: Marschweg-Stadion in Oldenburg. Foto: M. Forster

Weites Rund: Marschweg-Stadion in Oldenburg. Foto: M. Forster

München/Giesing · Im ersten Spiel unter der Leitung von Interimstrainer und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel kamen die Münchner Löwen zu Gast beim Aufsteiger VfB Oldenburg zu einem 2:2 (0:0). Bis zur 90. Minute hatten die Gäste vor 6.002 Zuschauern – darunter gut 1.000 mitgereiste Fans der Weiß-Blauen – im Marschweg-Stadion noch mit zwei Toren Vorsprung geführt, ehe sich die nie aufsteckenden Niedersachen mit einem glücklichen Doppelschlag einen späten Punkt erkämpften. Ein Traumtor von Oldenburgs Manfred Starke aus über 40 Metern in den Winkel eröffnete die Aufholjagd.

In der vierminütigen Nachspielzeit warfen die Hausherren alles nach vorn – auch Torhüter Sebastian Mielitz eilte in den gegnerischen Strafraum. Eine Flanke des eingewechselten Jakob Bookjans bekamen die Löwen nicht entscheidend geklärt – mit der letzten Aktion traf Pascal Richter aus zehn Metern per Flachschuss zum 2:2 (90. Min. +4). Der Jubel beim VfB Oldenburg kannte danach kaum Grenzen, während die Münchner das Geschehen mit leeren Blicken beobachteten.

Lange hatte der Matchplan von Gorenzel und Co-Trainer Stefan Reisinger Früchte getragen. Jesper Verlaat (26), Marcel Bär (30), Kapitän Stefan Lex (33) und der von Ex-Trainer Michael Köllner bereits aussortierte Quirin Moll (32) standen in der Startformation. Die Gäste beherrschten in der ersten Halbzeit bei Nieselregen, böigem Wind und tiefem Boden die Partie, zeigten ein gutes Stellungsspiel und ließen die Heimmannschaft kaum zur Entfaltung kommen. Was aus Münchner Sicht fehlte, war ein Tor. Dafür sorgte kurz nach Wiederanpfiff der eingewechselte Erik Tallig. An der Eckfahne ging der Linksfuss ins Dribbling, versetzte seinen Gegenspieler, und zog von der Strafraumgrenze aus ab – der Ball landete unhaltbar für Mielitz zum 0:1 im Kreuzeck (58. Min.).

In der Schlussviertelstunde drängten die Gastgeber mit Macht auf den Ausgleich, scheiterten aber wiederholt an der Defensive der Münchner, die immer wieder ein Bein dazwischen brachte. Ein weiterer Treffer fiel stattdessen auf der anderen Seite. Der energisch nachsetzende Kapitän Stefan Lex eroberte an der Strafraumgrenze den Ball – über Fabian Greilinger landete das Leder bei Fynn-Luca Lakenmacher, dessen Schlenzer Mielitz noch abwehren konnte, gegen den scharfen Nachschuss von Bär aus acht Metern zum 0:2 war Oldenburgs Schlussmann jedoch chancenlos (83. Min.). Die Löwen sahen wie der sichere Sieger der Begegnung aus.

In der letzten Minute der regulären Spielzeit fasste sich schließlich Starke ein Herz. Knapp hinter der Mittellinie erkannte er, dass Löwen-Schlussmann Marco Hiller etwas weit vor seinem Tor stand und probierte einen Kunstschuss. Mit Windunterstützung landete sein Versuch tatsächlich im Tor. Starkes Treffer zum 1:2 dürfe es mühelos in die Auswahl zum Tor des Monats, wenn nicht des Jahres schaffen. In der Nachspielzeit setzte Richter den Schlussakkord.

Weshalb auf der mechanischen Anzeigetafel am Ende ein 2:2 stand, konnte sich bei den Gästen niemand erklären. »Mir fehlen die Worte«, gestand Torschütze Tallig im Interview mit Magentasport. »Das spricht für unsere psychologische Situation derzeit, wo in der einen oder anderen Szene die Aufmerksamkeit fehlt. Von dem her kann man mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, aber wie die Jungs das Spiel über weite Strecken angenommen haben schon«, befand Gorenzel. Wann in Giesing ein neuer Trainer seine Arbeit aufnimmt, wollte Sechzigs Sport-Geschäftsführer vor der Kamera nicht verraten. Es liefen dafür »Planungen und Gespräche im Hintergrund«, doch für einen Abschluss gebe es »keine Zeitleiste«.

Am kommenden Wochenende steht für den TSV 1860 bereits die nächste Reise in den hohen Norden auf dem Programm. Der Tabellenletzte Sportverein Meppen 1912 empfängt die Münchner am Samstag um 14 Uhr im 13.696 Plätze fassenden Emslandstadion.

(as)

Artikel vom 05.02.2023
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