Heimniederlage gegen Aufstiegskonkurrent

Sechzig holt Dynamo zurück ins Spiel

Zeigt Wechsel an: Trainer Michael Köllner. Foto: Anne Wild

Zeigt Wechsel an: Trainer Michael Köllner. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Der TSV 1860 München kann seine Ambitionen auf einen Aufstieg aus der Dritten Liga weiter nicht mit Ergebnissen untermauern. Im dritten Spiel nach der Winterpause setzte es die zweite Niederlage gegen einen unmittelbaren Wettbewerber. Trotz einer frühen Führung unterlagen die Münchner Löwen am Montagabend vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Grünwalder Stadion der SG Dynamo Dresden mit 1:2 (1:0). Die Gäste von der Elbe bewiesen die Mentalität und Reife einer Spitzenmannschaft und können plötzlich wieder von der Rückkehr in die Zweite Liga träumen. Die Löwen dagegen stagnieren seit Monaten in ihrer Entwicklung.

Dabei legten die Weiß-Blauen zunächst los wie ihr Trainer Michael Köllner es vor der Partie versprochen hatte – aggressiv und mit intensivem Pressing. Dresdens Außenverteidiger Max Kulke unterlief unter Druck ein Fehlpass im Mittelfeld. Albion Vrenezi schnappte sich das Leder, schüttelte mit einem beherzten Sololauf Michael Akoto und Kyrylo Melichenko ab, und traf mit einem Flachschuss zum 1:0 (5. Min.). Die Gäste brauchten fast eine halbe Stunde, ehe sie nach einem Eckball zu einer ersten gefährlichen Offensivaktion kamen – Tim Knipping köpfte über den Querbalken (28. Min.). Die letzte Viertelstunde der ersten Halbzeit gehörte Dynamo, die – angetrieben vom überragenden Ahmet Arslan – den TSV 1860 mit spielerischen Mitteln immer wieder in Verlegenheit brachten. Mit Glück und hartem kämpferischen Einsatz retteten die Löwen ihre knappe Führung in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel blieb der bereits mit Gelb verwarnte Innenverteidiger Semi Belkahia in der Kabine. Für ihn beorderte Trainer Michael Köllner Jesper Verlaat auf den Platz. Wieder gehörte die erste Gelegenheit den Löwen. Nach einem Eckball zwang der aufgerückte Innenverteidiger Leandro Morgalla mit einem Kopfball Schlussmann Stefan Drljaca zu einer Glanzparade (48. Min.). Es sollte die letzte gefährliche Szene der Giesinger bleiben. Danach übernahmen die Dresdner das Spiel. Als Tim Rieder nach einem Zweikampf im Mittelfeld liegenblieb, reklamierten die Löwen eine Verletzung und forderten die Gäste auf, den Ball ins Aus zu spielen. Die dachten aber gar nicht daran und überrumpelten die passiven Hausherren. Arslan flankte und Stefan Kutschke hielt den Kopf in die Flugbahn – der Ausgleich zum 1:1 (56. Min.).

Abgesehen von einem Distanzschuss von Kapitän Phillipp Steinhart (71. Min.) ließ Dynamo danach kaum Möglichkeiten zu und gewann die Mehrzahl der intensiv geführten Zweikämpfe. Ein Spielzug wie aus dem Fußballlehrbuch brachte schließlich die verdiente Führung für die Schwarz-Gelben. Dennis Borkowski bediente mit einem Chip-Ball Arslan, der sofort auf Niklas Hauptmann weiterleitete. Der zu Saisonbeginn vom 1. FC Köln gekommene zentrale Mittelfeldspieler setzte mit einem starken Pass in die Tiefe den gestarteten Dennis Borkowski in Szene, dessen Flachschuss zum 1:2 die Traumkombination abschloss (76. Min.). In der Schlussviertelstunde verteidigten die Gäste ihren Vorsprung gegen hektisch anrennende Löwen leidenschaftlich. Gefährlich wurde es nur noch ein Mal nach einer Ecke von Raphael Holzhauser. Der eingewechselte Marcel Bär kam am Fünf-Meter-Raum frei zum Kopfball, nickte die Kugel aber direkt in die Arme des fangbereiten Drljaca (85. Min.).

Der Auswärtssieg der Dresdner in München könnte die Wende in einer für sie bislang schwachen Spielzeit sein. Ihre sportliche Vorstellung gibt Anlass zur Hoffnung. Dynamos Rückstand auf Platz drei und die Relegation zur Zweiten Liga beträgt nur noch sechs Punkte. Anders die Gefühlslage beim TSV 1860 München. Einmal mehr hat man gegen einen direkten Wettbewerber Federn gelassen. Eine Trendänderung scheint nicht in Sicht. »Wir sind heute auf einen Gegner getroffen, der extrem effizient und gnadenlos zugeschlagen hat«, befand Trainer Köllner. Am kommenden Sonntag führt der Spielplan den TSV 1860 München zum Aufsteiger VfB Oldenburg.

(as)

Artikel vom 30.01.2023
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