Rückblick auf das Jahr 2022 in München und Moosach

Moosach · Solidarität ist gefragt

Schnell wurde eine erste Anlaufstelle für ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine am Münchner Hauptbahnhof eingerichtet. Foto: M. Dillmeier/Caritas München

Schnell wurde eine erste Anlaufstelle für ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine am Münchner Hauptbahnhof eingerichtet. Foto: M. Dillmeier/Caritas München

Moosach · Am Ende des Jahres war es wieder Zeit, kurz innezuhalten und sich die vergangenen 12 Monate in Erinnerung zu rufen, die dieses Jahr geprägt von Krisen und Krieg waren und sind. Jedem bleibt sicherlich vor allem der 24. Februar 2022 im Gedächtnis, als die russische Armee einen flächendeckenden Angriff auf die Ukraine startete. Krieg nahe Europa, bis dato unvorstellbar. Und jetzt?

Russland hat mit dem Angriff auf sein Nachbarland eine weltweite Welle der Empörung und des Mitgefühls mit den Geflüchteten aus der Ukraine ausgelöst. Neben der Politik übernahmen auch in den Landkreisen, Städten und Gemeinden zahlreiche Bündnisse und Bürger Verantwortung, um den Menschen in Not zu helfen und zeigten konsequent Flagge für den Frieden.

Eine Welle der Solidarität brach in und um München aus. Kurzerhand wurde eine erste zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge aus der Ukraine im Münchner Hauptbahnhof für die Erstorientierung installiert. Weiter ging es dann zur Registrierung und Weiterleitung ins erste Ankunftszentrum in der Maria-Probst-Straße, später dann im neuen Ankunftszentrum in der Messe in München, sowie zu den vorübergehend als Auffangstation dienenden Berufsschulen in der Riesstraße. Neben vielen spontan eingerichteten Flüchtlingsunterkünften in und um München boten auch viele Bürger ihre Privatunterkünfte an. Kartons stapelten sich, Tüten mit Klamotten standen auf dem Gehweg wie beispielsweise vor der ukrainisch-katholischen Pfarrei in Untergiesing. Helfer bildeten Ketten, um Lastwagen mit Sachspenden zu beladen, die entweder die entsprechenden Hilfseinrichtungen hier vor Ort oder in der Ukraine unterstützten. Auch der Landtagsvizepräsident Markus Rinderspacher (SPD) packte mit an und organisierte spontan mit Hilfe der Bürger des Münchner Ostens zwei Mal einen Hilfstransport in das ostpolnische Rzeszow, von wo aus die humanitären Hilfsgüter in die Westukraine weitergeleitet wurden.

Das ganze Jahr über rollte die Welle der Hilfsbereitschaft in jeglicher Form durch und um München. Viele Institutionen, Vereine und Organisationen setzten und setzen sich für die Flüchtlinge ein. So integrierte der TSV Moosach-Hartmannshofen einige Geflüchtete aus der Ukraine in seine Fußballmannschaften. Aber nicht nur an die großen und kleinen Zweibeiner wurde stets gedacht. Neben dem Tierheim und der Tiertafel München organisierten sich zügig spezielle Hilfsangebote für die vierbeinigen Flüchtlinge aus der Ukraine, wie beispielsweise der Helferkreis „Flüchtlingshilfe für 4 Pfoten“ im Münchner Osten. Zudem fanden zahlreiche Veranstaltungen vom Benefizkonzert bis hin zur Versteigerung von kunstvollen Zeichnungen im Literaturhaus München statt. Alle waren tatkräftig dabei, um Spendengelder für die Flüchtlinge zu sammeln. Genau das Geld, was für die zahlreichen Projekte zur Unterstützung der Flüchtlinge auch in den kommenden Monaten dringend benötigt wird. Denn täglich kommen nach wie vor Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nach Bayern, aber nicht mehr so viele wie im Frühjahr, sondern wieder vermehrt auch Asylsuchende aus verschiedenen Ländern. Und ein Ende ist nicht in Sicht, weder beim Flüchtlingsstrom noch beim Russland-Ukraine-Krieg.

Aber auch Europa, Deutschland und uns Bürger hat der Krieg in eine Krise gestürzt. Von erhöhten Benzinpreisen, stark gestiegenen Energiekosten bis hin zu einer insgesamt sehr hohen Inflation, entlässt uns dieses Jahr in eine ungewisse Zukunft, weshalb nach wie vor Solidarität in allen Formen und Beziehungen auch im kommenden Jahr 2023 gefragt ist!

2022 Kurz & Knapp:
Januar: Ein ganzes Jahr! München feiert 2022 „50 Jahre Olympische Spiele“.
Februar: In Sachen Corona wird gelockert: Unter anderem fällt die Sperrstunde für die Gastro und die Kultur darf wieder 75 Prozent ihrer Plätze besetzen.
März: Eine Welle der Solidarität bricht aus. Viele Kriegsflüchtlinge kommen aus der Ukraine nach München.
April: "Drei Verletzte sind bei einem Unfall in der Max-Born-Straße zu beklagen. Eine Zivilstreife der Polizei kollidiert mit zwei anderen Pkw.
Mai: Nach drei Jahren Pause feiern die Moosacher wieder ein Maifest am St.-Martins-Platz und stellen einen neuen Maibaum auf.
Juni: Neun Tage voller Kunst und Kultur gibt es Ende Juni und Anfang Juli bei den 24. Moosacher StadtteilKulturTagen.
Juli: 50 Jahre Olympia-Pressestadt – vor allem für die Bewohner ein Grund zu feiern.
August: Das Multisportevent des Jahres in München, die European Championships.
September: 20 Jahre nach ihrer Gründung sind die Fußballfrauen des SC Amicitia München in der Bayernliga angekommen.
Oktober: Umzug zu Ende! Der komplette Gasteig ist umgezogen und wurde zum Gasteig HP8.
November: 40 Jahre Moosacher Brettl: Der Theaterverein feiert mit einer Inszenierung des "Königlich Bayerischen Amtsgerichts".
Dezember: Fußballerin Paula Rintzner gibt ihr Debüt für die deutsche U15. Damit hat der TSV Moosach-Hartmannshofen jetzt eine Juniorennationalspielerin.

Artikel vom 27.12.2022
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