Nachwuchswerbung der Feuerwehren im Kreis Erding

Landkreis Erding · Die Retter von Morgen

Großer Einsatz für die Nachwuchswerbung der Floriansjünger in Ottenhofen: Die „Lange Nacht der Feuerwehr“ dauerte bis 23 Uhr. Foto: kw

Großer Einsatz für die Nachwuchswerbung der Floriansjünger in Ottenhofen: Die „Lange Nacht der Feuerwehr“ dauerte bis 23 Uhr. Foto: kw

Landkreis Erding · Die Freiwilligen Feuerwehren im Kreis müssen nach der Corona-Zeit auch die Reihen ihrer Jugendabteilungen wieder auffüllen. Dazu müssen aber ganz offenbar neue Konzepte und Formate her, und das fordert die Phantasie der Verantwortlichen heraus. Früher reichte ein „Jugend-Infotag“ oder dergleichen, heute müssen die Floriansjünger schon deutlich weiter aufdrehen.

Im Kreis konnte der Interessierte jetzt kurz hintereinander zwei verschiedene Ansätze studieren. Die Feuerwehr Ottenhofen machte mit bei der „langen Nacht der Feuerwehr“, wie sie andernorts auch stattfand, ließ diese Nacht aber dann doch nicht gar zu lang werden, sondern „nur“ bis 23 Uhr. Im Kern war es ein in die Abendstunden verlegter Tag der offenen Tür, mit allem, was dazugehört. Und das ist in Ottenhofen schon eine ganze Menge: Höhensicherung und First Responder, technische Hilfeleistung und Löschangriff, Fahrzeugschau und Geräte. Alles räumten die Freiwilligen aus ihrem Gerätehaus. Sie luden ihre Gäste zum Mitmachen ein, legten ihnen beispielsweise das Sicherungsgeschirr für die Höhensicherung an, bevor es die dreiteilige Steckleiter hinauf aufs Dach des benachbarten Bauhofgebäudes ging, immer ordentlich am Seil. Gleichzeitig konnten andere Gäste die modernen Atemschutzgeräte bestaunen oder auch die Wärmebildkamera. Diese Technik ist inzwischen so weit ausgereift, dass sogar der Abdruck einer Hand auf der kalten Tischplatte minutenlang sichtbar bleibt, von Glutnestern ganz zu schweigen. Die Jugend zeigte, dass sie mit Feuerlöschern umgehen kann. Und siehe da: Selbst Dauerregen samt Sperrung der Ortsdurchfahrt hielt die Menschen nicht davon ab, das Informationsangebot zu nutzen. 20 Kilometer entfernt, im Norden des Landkreises, hatte die Feuerwehr Langenpreising am Tag der Deutschen Einheit mehr Glück mit dem Wetter. Sie organisierte einen klassischen Tag der offenen Tür. 30 Ehrenamtliche waren im Einsatz, dazu kam ein Beitrag von der Nachbarfeuerwehr Wartenberg: Die haben nämlich eine Drehleiter. Und die Johanniter, die in Langenpreising eine Rettungswache haben, waren ebenfalls eingeladen. Wie im Süden des Landkreises zeigten die Floriansjünger auch hier das ganze Spektrum. Auch die Langenpreisinger fahren First Responder, haben aber wegen der Eigenheiten des Schutzbereichs auch ein Boot. Martin Brasche ist Jugendwart und hat das selbe Thema wie Verena Stadler, stellvertretende Jugendwartin in Ottenhofen: Die Jugendfeuerwehr ist durch Übertritte in die aktive Mannschaft geschrumpft. In Langenpreising sind es noch sieben, in Ottenhofen sechs. In Langenpreising setzte man auf das klassische Format, und Brasche meinte, dass bei einem Familienausflug zum Tag der offenen Tür die Eltern mitkämen, was im Prinzip besser sei als ein Jugend-Infotag. Nur konnte hier wie dort bei dem Anlass selbst noch niemand absehen, ob sich die Jugendabteilungen wirklich vergrößern, sich der Einsatz der Ehrenamtlichen jeweils gelohnt hat. Das werden die kommenden Jugend-Übungen zeigen.

Artikel vom 20.10.2022
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