Künftige Medienrechte bleiben bei »Magenta Sport«

TV-Erlöse: Mehr Geld für Fußball-Drittligisten

Platzhirsch bei TV-Übertragungen: »Magenta Sport«. Foto: Anne Wild

Platzhirsch bei TV-Übertragungen: »Magenta Sport«. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Alle Spiele der Dritten Liga werden in den kommenden vier Spielzeiten weiter auf der TV-Plattform »Magenta Sport« des Unternehmens Deutsche Telekom zu sehen sein. Der Anbieter sicherte sich nach einem Ausschreibungsverfahren des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) die Medienrechte für die Saisons 2023/2024 bis 2026/2027. Mit dem neuen Vertrag steigen die TV-Erlöse für die Teilnehmer an. Pro Spielzeit werden TV-Einnahmen in Höhe von jährlich 26,2 Millionen Euro brutto generiert, teilt der DFB mit. Bislang erhielten die Drittligisten in Summe 15,65 Millionen Euro.

Über die genaue Ausschüttung des Nettoerlöses an die Klubs werde in den Gremien des DFB noch beraten. »Dieser Vorgang soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein«, heißt es in einer Mitteilung. Schon bisher liefen alle 380 Saisonspiele live bei »Magenta Sport«. Ab dem kommenden Sommer darf der Anbieter Partien auch frei empfangbar übertragen und per Sublizenz an Free-TV-Partner vergeben. Mindestens zehn Begegnungen pro Saison sind laut Vertrag auf diese Weise auszustrahlen. Die bei Fans unbeliebten Montagsspiele entfallen künftig.

Zuletzt lagen die Rechte für 86 Live-Partien und die Zusammenfassungen der Spiele bei SportA, der Agentur von ARD und ZDF. Künftig sind die Highlights aus der Dritten Liga bei ARD, ZDF, Sky und DAZN zu sehen. »Dieser Vertrag ist ein starkes Zeichen«, wird Peter Frymuth, zuständiger DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung, zitiert. »Nach den vorherigen Maßnahmen aus der Task Force 3. Liga ist mit der beträchtlichen Steigerung der Erlöse der nächste Schritt zur notwendigen wirtschaftlichen Stabilisierung gemacht.« Er hoffe, »dass die Klubs die verbesserten Voraussetzungen vernünftig und bestmöglich nutzen«. Im vergangenen Jahr hatte das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes die höchste Spielklasse unter seinem Dach mit umfangreichen Änderungen im Lizenzierungsverfahren ab der Saison 2023/2024 bedacht.

Zahlreiche einschneidende Maßnahmen wurden in einer »Task Force Wirtschaftliche Stabilität 3. Liga« erarbeitet, die während der Corona-Pandemie 2020 durch den DFB-Bundestag ins Leben gerufen worden war. In Arbeitsgruppen zu den Themen Sport, Struktur und Wirtschaftlichkeit berieten Vertreter der Klubs, des DFB, der Regional- und Landesverbände, der Spieler, von Fans und aus der Politik sowie externe Experten über Möglichkeiten zur Sicherung der wirtschaftlichen Stabilität. Dazu zählen verschärfte Kapitalauflagen für die Teilnehmer. In den 15 Jahren seit Bestehen der Dritten Liga haben mit Rot Weiss Ahlen, Alemannia Aachen, Kickers Offenbach, FSV Frankfurt, VfR Aalen, Rot-Weiß Erfurt, Chemnitzer FC, 1. FC Kaiserslautern, KFC Uerdingen und Türkgücü München zehn Vereine Insolvenz anmelden müssen.

(as)

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Artikel vom 13.10.2022
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